Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine hat sich in einem Interview gegen die Verlegung des Kölner Rosenmontagszuges augesprochen.
Corona-KarnevalSegen der Kirche? Kölner Stadtdechant über Verlegung des Zochs in den Sommer
Wie geht es weiter mit dem Kölner Karneval und den vielen Absagen aufgrund der Corona-Pandemie? Wenn am 7. Januar das Kölner Dreigestirn der Altstädter zum zweiten Mal ohne Publikum im Gürzenich proklamiert wird, werden die Diskussionen über Absagen und einen „anderen Zoch“ (der traditionelle Zoch an Rosenmontag wurde bereits abgesagt, es sollen alternative Formen gefunden werden) weitergehen.
Während einige Karnevalisten den Standpunkt vertreten: „Besondere Ereignisse erfordern besondere Maßnahmen“ und für eine Verlegung des Rosenmontagszuges in die Frühlings- oder Sommermonate plädieren, hat sich Kölns Stadtdechant Robert Kleine in einem Interview mit domradio.de gegen eine Verlegung ausgesprochen.
„Ich bin da ganz klar einer Meinung mit dem Festkomitee-Präsidenten Christoph Kuckelkorn: Alles hat seine Zeit. Das ist ja auch das Karnevalsmotto in diesem Jahr: „Alles hät sing Zick“ (Alles hat seine Zeit), wie es auch im Buch Kohelet schon heißt“, so Kleine.
Er erläutert dazu die Begrifflichkeit des Karnevals. „Fastnacht – Fastelovend, Carne vale – auf Wiedersehen, Fleisch. Insofern ist das an die Fastenzeit gebunden, das richtige Feiern vorher. Das kann ich dann schlecht in den Sommer verlegen.“ Und Msgr. Robert Kleine sei sich auch nicht sicher, ob dann Karnevalsstimmung aufkäme.
Kleine plädiert deshalb eher für eine Absage: „Ich glaube, schweren Herzens ganz abzusagen und dann zu hoffen, dass der Ausfall eben kein Brauchtum wird“, meint Kleine. Weil er jetzt schon zwei Mal ausgefallen sei, hoffe er darauf, dass der Zoch 2023, wenn auch das Festkomitee Kölner Karneval Jubiläum feiert, wieder gehen werde.
„Dann hoffen wir, einen wirklich wunderbaren Zug erleben zu können. Und dass wir dann Corona so im Griff haben, dass es wie eine Grippe oder vergleichbar gehandelt wird“, so der Stadtdechant, der auch „Feldheiliger“ der Altstädter Köln ist, in dem Interview.