11.11. in KölnBöser Nazi-Vergleich: Präsident kontert „2G"-Gegner

Ralf Schlegelmilch ,Ostermann-Präsident, lehnt mit ernstem Blick an einer Hauswand

Ostermann-Präsident Ralf Schlegelmilch, hier bei der Vorstellung des programms 2020 am Kölner Heumarkt.

Die Willi-Ostermann-Gesellschaft will am 11.11. 2021 nur noch geimpfte oder genesene Besucher auf dem Kölner Heumarkt zulassen.

von Bastian Ebel  (bas)

Köln. Die Luft wird dünner für ungeimpfte Jecke: Denn zum 11.11. auf dem Kölner Heumarkt wird nur noch geimpften oder genesenen Besuchern der Zutritt erlaubt. Das hat die Willi-Ostermann-Gesellschaft entschieden und damit natürlich für Diskussionen gesorgt.

Dass die ausführende Gesellschaft bereits eine Teilsperrung der Kölner Altstadt für den 11.11. anpeilt, berichtete Express.de bereits exklusiv in der vergangenen Woche. Zudem sollte die „3G“-Regel angewandt werden. Aber auch eine „2G“-Regel schloss Ostermann-Chef Ralf Schlegelmilch damals nicht aus.

Am 11.11.2019 feiern Jecke die Sessionseröffnung Köln auf dem Kölner Heumarkt.

Am 11.11.2021 sollen nur noch Gäste mit „2G" den Kölner Heumarkt bevölkern. Unser Foto zeigt Jecke bei der Sessionseröffnung 2019.

Jetzt also der Schritt hin zu einer neuen Verschärfung: „Wir erachten es als unsere Verpflichtung, diesen Schritt zu gehen“, so Ralf Schlegelmilch im EXPRESS-Gespräch. Und er sagt auch: „Wer sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen kann, der wird mit Sicherheit ein Attest vorweisen können und so an der Sessionseröffnung ebenfalls teilnehmen.“

Nachdem die Nachricht publik wurde, breitete sich zur „2G“-Regel am 11.11. ein Shitstorm über die Willi-Ostermann-Gesellschaft in den sozialen Netzwerken aus. Impfgegner unterstellten beispielsweise eine Zweiklassengesellschaft im Kölner Karneval. Allerdings erntete der Verein auch überwiegend Zuspruch für seine Entscheidung.

Dieser Shitstorm ist mir herzlich egal, weil es um die Sicherheit unserer Gäste geht.
Ralf Schlegelmilch

„Dieser Shitstorm ist mir herzlich egal, weil es um die Sicherheit unserer Gäste geht“, erwidert der Karnevalspräsident. „Wir müssen alles in unserer Macht stehende tun, um den Sessionsbeginn so sicher wie möglich durchzuführen. Wir glauben, wir gehen mit unserer Entscheidung den richtigen Weg.“

Auf Facebook gab es teils empörende Kommentare: „Früher gab es im Karneval auch eine Zweiklassengesellschaft. Die eine Gruppe trug aber einen Stern“, so ein perfider Eintrag.

11.11. in Köln: Heftige Kritik an „2G"-Entscheidung für den Heumarkt

Für diesen Nazi-Vergleich findet Schlegelmilch klare Worte. „Solche Menschen waren mit Sicherheit noch nie unsere Gäste, haben die gesamte Thematik nicht verstanden und gehören nicht in den Kölner Karneval.“

Er unterstreicht: „Wir bewegen uns hier im Ehrenamt. Diese unfundierte Kritik geht deutlich unter die Gürtellinie. Aber wir lassen uns davon nicht abhalten, eine schöne und sichere Eröffnung auf dem Heumarkt abzuhalten.“

Unterdessen hält die Ostermann-Gesellschaft wie berichtet auch am Plan der Absperrung oder Teil-Absperrung der Kölner Altstadt fest. Schlegelmilch: „Die Gespräche gehen genau in die richtige Richtung.“