Weltweit wurde am Freitag für den Klimaschutz demonstriert. Auch in Köln gingen die Menschen auf die Straße.
Klimastreik in KölnRhein ohne Wasser – TV-Moderator mit deutlichen Worten
Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future hatte für Freitag (23. September 2022) bundesweit zu Demonstrationen im Rahmen eines weiteren globalen Klimastreiks aufgerufen.
Auch in Köln gingen die Menschen auf die Straße – am Protest nahmen deutlich mehr Menschen teil als erwartet. Laut Polizeiangaben waren es 4400 – die Veranstalter sprachen von 7500. Ursprünglich war man von 2500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgegangen. Zum Vergleich: Bei der Kundgebung vor einem Jahr waren es 25.000 Menschen.
Klimastreik in Köln: Kundgebung auf dem Heumarkt
Um 12 Uhr startete die Klima-Demonstration mit einer Kundgebung auf dem Heumarkt.
„Wir haben gesehen, dass der Klimawandel in Köln angekommen ist. Wir haben gesehen, wie der Rhein ausgetrocknet ist und unsere Parks braun wurden. Wir müssen uns darauf einstellen, dass das Normalität wird“, mahnte ein Sprecher von Fridays for Future in Köln.
Auch TV-Moderator Eckart von Hirschhausen gehörte zu den Rednern auf dem Heumarkt. „Ich saß vor vier Wochen am Rhein, er ist eine Lebensader, ein mächtiger Fluss und durch die Klimakrise ist er ausgedörrt zu einem Rinnsal“, so der 55-Jährige.
Viele Menschen machten sich riesige Sorgen – über steigende Preise und über das drohende Ende des Planeten am Ende des Jahrzehnts, sagte die Sprecherin von Fridays for Future, Paulina Brügger, in Köln.
Klimastreik: Demo-Weg durch die Kölner Innenstadt
Nach der Kundgebung zog ein Demonstrationszug durch die Kölner Innenstadt – laut Polizei verlief alles friedlich. Zunächst ging es über die Augustinerstraße, Pipinstraße und Cäcilienstraße zum Neumarkt, später wieder über unter anderem den Friesenwall, Komödienstraße und Alter Markt zurück zum Heumarkt. Um 17 Uhr endete die Aktion.
„Extreme Waldbrände in Frankreich, Dürrekatastrophe in Italien, Rekordhitze in Deutschland – die Klimakrise kommt uns immer näher“, hieß es im Aufruf der Klimaschutzbewegung. Die Bundesregierung müsse konsequent aus Kohle, Gas, Öl und Atomkraft aussteigen und Länder des globalen Südens stärker bei der Bewältigung der Klimakrise unterstützen.
Eine zentrale Forderung bei dem aktuellen Streiktag war die Einrichtung eines staatlichen Sondervermögens für Klimaschutz in Höhe von hundert Milliarden Euro, das nach dem Vorbild des Sondervermögens für die Bundeswehr konzipiert ist.
Ferner wollten die Aktivistinnen und Aktivisten dafür werben, Klimaschutz und soziale Sicherheit nicht gegeneinander auszuspielen. Unterstützt wurde der Klimastreik von weiteren Organisationen, etwa aus dem Bereich des Umweltschutzes.
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Zuvor hatte sich Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer zur Demo geäußert. „Wir werden heute auf allen Kontinenten streiken, von der Antarktis bis nach Alaska und Angola. An über 270 Orten in Deutschland werden wir uns den Krisen entgegenstellen, und die Regierung unter Druck setzen“, sagte Neubauer der Deutschen Presse-Agentur.
„Unsere Botschaft von den Straßen ist klar: Wir wissen, es gibt nachhaltige, schnelle und solidarische Auswege aus den Krisen, wir fordern sie ein und wir sind bereit, für sie zu kämpfen“, sagte Neubauer.
Ihre Organisation kämpfe dafür, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien vorankomme. Im Gegenzug müsse es ein Ende der fossilen Energien geben und eine Besteuerung von Energiekonzernen, um Menschen finanziell zu entlasten, forderte Neubauer. (mt/dpa)