Auch in Köln wurde die Asiatische Hornisse schon gesichtet. Der Insekten-Experte Thomas Beissel erklärt die Gefahren.
In Köln gesichtetGefährliche Hornissen-Art – „zehn Stiche können tödlich sein“
Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) breitet sich im Rheinland immer mehr aus. Es gibt auch mehrere Sichtungen in Köln. Die Insekten sind extrem gefährlich.
Thomas Beissel aus Much im Rhein-Sieg-Kreis ist ein absoluter Experte für diese Insektenart. „Zuletzt gab es bestätigte Sichtungen in den Kölner Stadtteilen Zündorf, Buchforst, Lindenthal und Lövenich. In Holweide habe ich am 2. Juli 2024 ein kleines Nest in einer Hecke entfernt“, erklärt Beissel im Gespräch mit EXPRESS.de. Er ist besorgt und davon überzeugt, dass es noch mehr Hornissen im Kölner Stadtgebiet gibt.
Asiatische Hornissen: Nester befinden sich in Bodennähe
Was die asiatische Variante so gefährlich macht? Beissel beruft sich da auf eine Studie, in der es heißt, „zehn Stiche können tödlich sein“.
In Bonn habe er ebenfalls schon ein Nest entfernt. Zuvor sei eine Frau viermal gestochen worden, sie habe zwei Wochen später noch Hämatome am Arm gehabt.
Das Problem: „Die Primärnester befinden sich in Bodennähe und damit in direkter Nähe zum Menschen. Werden die Insekten gestört, gehen sie sofort in die Verteidigungsbereitschaft.“
Insgesamt habe die Population der Asiatische Hornisse in den vergangenen zwei Jahren stark zugenommen.
So ist die Asiatische Hornisse zu erkennen: „Arbeiterinnen der Asiatischen Hornisse erreichen eine Körperlänge von bis zu 2,5 cm, Königinnen von bis zu 3 cm, damit sind sie etwas kleiner als die heimische Hornissenart (Vespa crabro)“, heißt es auf der Informationsseite des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) im Internet.
Die Brust ist schwarz, der Hinterleib dunkel mit wenigen gelben Binden. Die Beine sind schwarz-gelb gefärbt. Die Europäischen Hornisse hingegen ist gelb-orange gezeichnet. Die Europäische Hornisse ist im Vergleich zur Asiatischen Hornisse auch nachts flugaktiv.
Die Asiatische Hornisse gehört zu den gebietsfremden, invasiven Arten. Sie wurden vermutlich durch Warenimporte aus Asien nach Europa eingeschleppt.
Invasive Arten, die sich in Gebieten ausbreiten, in denen sie nicht heimisch sind, können erhebliche Schäden anrichten – unter anderem, da natürliche Fressfeinde fehlen. Sie können einheimische Arten verdrängen und damit die natürliche Vielfalt bedrohen. Asiatische Hornissen ernähren sich von anderen Insekten, darunter Honigbienen und Wespen.
Der Hornissen-Experte Beissel weist daraufhin: „Die Beseitigung von Nestern ist nicht ungefährlich und sollte auf jeden Fall von Profis durchgeführt werden.“
Nach den Vorgaben der Europäischen Kommission fällt die Asiatische Hornisse derzeit noch in die Kategorie der Früherkennung, wonach sie überwacht und bekämpft werden muss. Anders als bei heimischen Wespe, die Nester stehen unter Artenschutz und müssen umgesiedelt werden.