Es gibt weiterhin Ärger im Grüngürtel. Jetzt im Fokus: Drei Amateurvereine und der 1. FC Köln.
„Existenz gefährdet“Ärger um Fußballplatz im Grüngürtel: Amateurvereine in Sorge wegen FC-Plänen
Jetzt gibt’s Ärger: Gleich zwei weitere Sportvereine melden sich zu den Ausbauplänen des 1. FC Köln im Äußeren Grüngürtel zu Wort. Neben dem DJK Südwest sind auch der SC Blau-Weiß Köln und Ballfieber Colonia betroffen.
Beide Vereine nutzen genau den Platz, den das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt dem FC zusprechen will, das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“. Der Vorstand von Blau-Weiß Köln warnt, dass der Breitensport im Stadtbezirk Lindenthal erhebliche Einschränkungen erfahren würde.
Ärger um Kölner Fußballplatz: Amateurvereine besorgt wegen FC-Plänen
In einem Brief an die im Rat vertretenen Fraktionen erklärt der Vorstand, dass sie Mannschaften auflösen und Mitgliedern kündigen müssten, wenn die Politik das Interesse des 1. FC Köln höher gewichtet als das des Breitensports.
Die Stadtverwaltung hatte zuvor mitgeteilt, dass der FC den Platz in einen Kunstrasenplatz umwandeln darf und ihn außerhalb der eigenen Nutzung dem Schul-, Vereins- und Breitensport kostenlos zur Verfügung stellen soll. Der FC beansprucht jedoch die Zeit von 15.30 Uhr bis 19.30 Uhr montags bis freitags.
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Das steht im Konflikt mit dem Trainingsbetrieb von Blau-Weiß Köln. Schon jetzt nutzen dort sechs Mannschaften gleichzeitig einen Platz. Stellvertretend für Blau-Weiß Köln schreiben die Verantwortlichen: „Hier sind wir seit Jahrzehnten beheimatet und haben trotz der vielen Einschränkungen eine große Verbundenheit zu unserer Spielstätte aufgebaut.“ Alternative Plätze können sich die Vereinsmitglieder nicht vorstellen.
Ebenso betroffen ist der Verein Ballfieber Colonia. Deren Trainer Nikola Ramljak warnt: „Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass unsere Existenz mehr als gefährdet ist.“ 140 Kinder spielen dort Fußball.
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Insgesamt gibt es bei Blau-Weiß und Südwest rund 1500 aktive Fußballerinnen und Fußballer. Der Vorstand von Blau-Weiß schreibt weiter: „Diese könnten von einem gemeinsam genutzten dritten Kunstrasenplatz profitieren, indem der Trainingsbetrieb an den Nachmittagen endlich entzerrt wird.“ Ein solcher Platz wäre auf der sogenannten Kampfbahn denkbar, meint auch Sportamtsleiter Gregor Timmer.
Doch dieser Platz ist für den FC vorgesehen. Ein Änderungsantrag des Ratsbündnisses sieht jedoch vor, dass an der Kampfbahn keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden dürfen. Für den Breitensport wird es daher keinen Kunstrasenplatz geben – und der FC hätte nur noch zwei statt der geplanten drei Flächen.
„Dass die Kampfbahn baulich nicht verändert werden darf, wurde in den Gesprächen im Vorfeld des Kompromissvorschlags uns gegenüber geäußert“, sagt Philipp Türoff, Geschäftsführer des 1. FC Köln. „Hier wurde gut und fair kommuniziert. Uns ist diese Einschränkung in dem Moment nicht groß genug, um den gesamten Kompromiss infrage zu stellen.“ (KI/red)