In Köln knistert es gewaltig: Die autofreie Deutzer Freiheit sorgt bei einigen weiterhin für Missstimmung. Aber wie geht's nun weiter?
Umstrittenes VerkehrsexperimentKölner Bezirksvertretung fasst Entschluss
Es ist ein akutes Streitthema in Köln: Das Pilotprojekt an der Deutzer Freiheit. Im Juni 2022 wurde dort – nach einem Beschluss der Bezirksvertretung Innenstadt – eine autofreie Zone eingerichtet. Kölner Gewerbetreibende fordern einen sofortigen Abbruch des Experiments, die Stadt Köln will es hingegen laufen lassen.
Wie am Donnerstag (1. Dezember 2022) von der Bezirksvertretung Innenstadt beschlossen worden ist, wird der Verkehrsversuch der weitgehend autofreien Deutzer Freiheit wie geplant bis zum Sommer 2023 fortgesetzt.
Kölns: Autofreie Deutzer Freiheit sorgt für Missstimmung
Die Kölner Gewerbetreibenden argumentieren damit, dass es bei vielen Geschäften im Veedel zu massiven Einnahmeverlusten seit Beginn der Maßnahme gekommen sei.
Wie nun also klar geworden ist, wird an dem Experiment festgehalten. Doch die Bereitschaft für weitere Gespräche besteht weiterhin.
Bereits am 23. November 2022 hatte sich die Stadtverwaltung mit der Politik und der Bürgerinitative Deutzer (Auto-)Freiheit, der IG Deutz, der HWK Köln, der IHK Köln und weiteren lokalen Initiativen zum Verkehrsversuch auf der Deutzer Freiheit ausgetauscht.
„Verabredet wurde ein fortlaufender, enger Austausch. Ein Folgetermin ist bereits für Montag, 12. Dezember 2022, geplant. Dann sollen sämtliche Vorschläge mit Einschätzung der Verwaltung bezüglich der Umsetzbarkeit noch einmal erörtert und diskutiert werden“, heißt es von der Stadt Köln.
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Als Ziel wird ausgegeben, „Mitte des nächsten Jahres über die Zukunft der Verkehrsführung auf der Deutzer Freiheit zu entscheiden. Die Verwaltung wird dafür den Verkehrsversuch umfassend evaluieren und dann eine neue Vorlage für die Bezirksvertretung Innenstadt vorbereiten.“
Deutzer Freiheit: Autofreie Zone soll bis Sommer 2022 bleiben
In den vergangenen Tagen sind außerdem die Stadtterrassen auf die Deutzer Freiheit zurückgekehrt. Mit „unterschiedlichen, teils bepflanzten Modulen“ soll die Aufenthaltsqualität erhöht werden.
Die Straßenmöbel und Module sind ein Leihangebot des „Zukunftsnetz Mobilität NRW“. Am ersten Dezember-Wochenende beginnt die Bepflanzung durch Patinnen und Paten aus der Bürgerschaft.
„Um die Wahrnehmbarkeit der Fußgängerzone zu erhöhen und die widerrechtliche Einfahrt von Kraftfahrzeugen zu verhindern, werden zudem wieder Absperrbaken in die Einfahrten zur Deutzer Freiheit aufgestellt. Sie werden für den Lieferverkehr morgens bis 6 Uhr geöffnet und um 11 Uhr geschlossen“, ergänzt die Stadt Köln. (jm)