Die Zerstörungswut von Vandalen sorgt in Köln-Mülheim für Wut bei Anwohnern. Am Samstag (30. Oktober 2021) traf es ein Denkmal.
„Wird immer schlimmer“Vandalismus auf Kölner Platz sorgt für Wut im Veedel
von Adnan Akyüz (aa)
Köln. In der Nacht auf Samstag (30. Oktober) ist der Schifffahrtsbrunnen am Wiener Platz stark beschädigt worden. Für Anwohner ist es ein weiteres Beispiel der negativen Entwicklung des Veedels auf der Schäl Sick.
Blickt man vom Wiener Platz aus auf den Brunnen, der auf dem Zugang zum Stadtgarten neben dem Bezirksrathaus steht, wurde der rechte Reiter offenbar mit Gewalt aus seiner Verankerung gebracht. Die Hauptfigur, eine Frau mit Anker, und der Reiter links blieben immerhin unbeschädigt.
Köln: Brunnen am Wiener Platz durch Vandalismus beschädigt
Für viele Menschen aus Mülheim ist es ein Zeichen für die weitere Verwahrlosung des Platzes. So auch für Stephan Brandt, Veranstalter von „Kölle singt“ und Anwohner des Veedels. „Das ist einfach nur asozial. Der Wiener Platz wird immer mehr verschandelt. Mein Bruder hat das zerstörte Denkmal gesehen und Anzeige bei der Polizei erstattet. Ihm wurde gesagt, dass die Videoaufnahmen überprüft werden sollen“, sagt Brandt.
Derzeit wird von Vandalismus ausgegangen. Der Brunnen wurde schon mal vor einigen Jahren Opfer von der Zerstörungswut der Unbekannten. Damals wurde die Muschel, die die Reiter tragen, gestohlen. Mutmaßlich von Metalldieben. Ob der Brunnen dieses Mal auch wegen wertvollen Metallen beschädigt wurde, ist nur eine Vermutung. Damals hatte der Bürgerverein „Nie gehässig“ die Schalen ersetzt.
Die Menschen in Mülheim beschäftigt der Vorfall sehr. In sozialen Medien schimpfen viele über die Übeltäter. Nicht wenige wünschen sich eine Umgestaltung des Platzes. Davon erhoffen sie sich eine Verbesserung der Situation. Das sieht auch Stephan Brandt so: „Wir Mülheimer trauern unserem alten Wiener Platz hinterher. Wie auf vielen Plätzen in Köln wird es auch hier immer schlimmer.“
Dass der Brunnen an einer „unpopulären Stelle“, also am Rande des Platzes, beschädigt wurde, spricht für Stephan Brandt für sich. „Da muss jemand gezielt hingegangen sein“, sagt er.
Köln: Anwohner hoffen, dass die Polizei die Brunnen-Vandalen findet
Dabei gibt es keinen erkennbaren Grund, den Brunnen zu beschädigen. Der Schifffahrtsbrunnen wurde in Andenken an die Ursprünge der ehemals selbständigen Stadt Mülheim als Fischerort 1982 errichtet. Etwas betagtere Mülheimer werden sich noch daran erinnern, wie auch Wasser vom Brunnen plätscherte.
Auch der Mülheimer Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs ärgert sich über die Zerstörung des Brunnens. Im Gespräch mit EXPRESS.de sagt er: „Das ist unglaublich. Ich bin fassungslos und wütend. Das Denkmal ist wohl interessant für Metalldiebe. Ich hoffe, die Polizei hat was auf der Videoüberwachung.“