„Wut ist groß“Spontane Demo vor der Volksbühne in Köln, Politik reagiert

Demonstrant am 22 Mai vor der Volksbühne am Rudolfplatz in Köln.

Ein Demonstrant steht am Sonntag (22. Mai) vor der Volksbühne am Rudolfplatz.

Seit Tagen steht sie im Fokus: Die Volksbühne am Rudolfplatz nach dem Gerichtsurteil des Verwaltungsgerichtes Köln. Am Sonntag (22. Mai) wurde an der Aachener Straße demonstriert.

von Bastian Ebel  (bas)

Die Demonstranten hielten Plakate in die Luft: „Die Kultur ist am Ende“, war darauf zu lesen. Oder: „Köln kulturelle 3. Liga“. Rund 30 bis 40 Künstlerinnen und Künstler, Technikerinnen und Techniker sowie Sympathisantinnen und Sympathisanten der Kölner Volksbühne am Rudolfplatz verschafften sich am Sonntagmittag Gehör bei einer spontanen Demonstration.

„Die Wut nach dem Urteil ist besonders groß“, so Initiatorin Karina Syndicus gegenüber EXPRESS.de. Sie ist selbst Künstlerin, liebt als Clown und Pantomimin sonst eher die leisen Töne. „Aber es stirbt mal wieder eine Kulturstätte mitten in der Innenstadt“, so Syndicus. „Das Gleiche hatten wir vor Jahren mit dem Limelight in Müngersdorf.“

Köln: Demo an der Volksbühne am Rudolfplatz an Aachener Straße

Und weiter: „Wir müssen uns mal überlegen, wie groß die Macht eines einzelnen Anwohners mittlerweile in Köln ist. Es handelt ich hier um gewachsene Tradition. Das kann nicht sein.“

Demonstrantinnen am 22. Mai vor der Volksbühne am Rudolfplatz in Köln.

Diese Demonstrantinnen befürchten das Aussterben der Kultur in Köln.

Auf der Demo war auch Axel Molinski zugegen. Der Geschäftsführer der Volksbühne freut sich natürlich über den Zuspruch. „Das war mit uns nicht abgesprochen. Aber umso schöner, wenn es passiert.“

Für ihn sind diese Zeichen jetzt wichtig. „Klar, wir können jede Aktion gut gebrauchen.“ Denn davon seien noch viele weitere geplant. Auf Englisch drückt er es so aus: „Gentrify yourself, not your Veedel“. (Deutsch: „Gentrifiziere dich, nicht das Veedel“).

Unterdessen hat sich auch Kölns Landtagsabgeordneter Jochen Ott (SPD) zu Wort gemeldet: „Ich bin fassungslos über das gefällte Urteil des Verwaltungsgerichtes“, teilte er mit. „Es kann nicht sein, dass ein Nachbar eine Kultur- und Traditionsstätte wie die Volksbühne am Rudolfplatz so zum Schweigen bringen kann.“

Nach EXPRESS.de-Informationen ist für die kommende Woche eine große Demo mit vielen kölschen Bands geplant. Diese Pläne wurden aber bislang noch nicht von offizieller Seite bestätigt.