Seit Monaten ist der Versuch der autofreien Deutzer Freiheit in der Diskussion. Wie geht es weiter? EXPRESS.de listet die wichtigsten Fragen und Antworten auf.
Verkehrs-Versuch in Köln„Leute gehen aufeinander los“: Autofreies Veedel sorgt für immer mehr Zoff
Der Versuch der autofreien Deutzer Freiheit auf der Schäl Sick schlägt weiter hohe Wellen. Selbst Bezirksbürgermeister Andreas Hupke (Grüne) konstatierte bei einer kürzlich einberufenen „Aktuellen Stunde“ in der Bezirksvertretung: „Die Leute gehen aufeinander los.“ Denn das Für und Wider der autofreien Freiheit hält sich offenbar die Waage. EXPRESS.de listet die wichtigsten Fragen und Antworten auf.
Wie lief die Demo ab? Rund 150 Menschen haben sich versammelt, um gegen die autofreie Zone zu demonstrieren. Darunter auch der Deutzer Handel, der über massive Umsatzeinbrüche klagt. Ein weiteres Argument: Durch die Parkplatzsuche in den umliegenden Straßen sei das Verkehrsaufkommen noch größer geworden. Sie wollen das sofortige Ende des Experiments.
Köln: Deutzer Freiheit wird zum Zankapfel im Veedel
Wie lief es in der Bezirksvertretung? Dort konnte sich alle Interessensgruppen und Parteien zum Thema austauschen. Jetzt soll es ein Veedel-Beirat richten, der von Bürgermeister Andreas Hupke einberufen wird. Dagegen stimmten CDU und FDP. Dieser Beirat soll moderierend eingreifen. Letztlich stimmte die BV gegen einen Stopp des Verkehrsversuches mit den Stimmen von Grünen, SPD, Linke, die Partei und Klima-Freunde ab.
Was sagt die Stadt? In einer Mitteilung hat man sich dafür ausgesprochen, den Versuch wie geplant bis Juni 2023 durchzuführen. Dabei stützt man sich auf eine Umfrage der Uni Bochum, die aber noch nicht vollends ausgewertet ist. In der anonymen Umfrage, bei der auch mehrmals und stadteilfremd abgestimmt werden konnte, sprachen sich bislang 60 Prozent für die verkehrsberuhigte Zone und für die Fortführung aus.
Was sagen die Geschäfte? Die ächzen nach eigenen Angaben unter dem Versuch, beklagen sich vehement über Umsatzeinbußen. Laut einer IHK-Umfrage sind fast alle Gewerbetreibenden in Deutz gegen den Versuch.
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Was sagt die Nachbarschaft? Sie ist gespalten. Viele finden den Versuch gut, weil beispielsweise der Schulweg sicherer geworden ist. Andere wiederum finden das Konzept im Zusammenspiel mit dem Radverkehr noch nicht ganz ausgegoren und fordern Nachbesserungen.
Wie geht es weiter? Am 12. Dezember findet noch einmal ein „Fachgespräch“ zwischen Politik, Gewerbe, Nachbarschaft und Verwaltung statt. Dort soll die Thematik noch einmal nicht öffentlich besprochen werden.