In Köln-Ehrenfeld ist es am Donnerstagabend zu einem dramatischen Polizeieinsatz gekommen, bei dem die Polizeikräfte einen Schuss auf einen Mann abgegeben haben. Der ist kurz darauf im Krankenhaus gestorben.
Drama bei Einsatz in KölnMann stirbt nach Schuss von Polizist – Neue Details zum Todesopfer
Dramatische Szenen am Donnerstagabend (7. Dezember 2023) in Köln: Nach einem versuchten Raubüberfall auf zwei Frauen und anschließendem Polizeieinsatz ist der mutmaßliche Täter verstorben. Ein Beamter soll einen Schuss abgegeben haben. Am Freitag (8. Dezember) wurden neue Details zu dem Fall bekannt.
Die Staatsanwaltschaft prüft nach dem Tod des Mannes, ob den beteiligten Polizisten Fehlverhalten vorzuwerfen ist, berichtet die „Deutsche Presse-Agentur“ (dpa).
Mann stirbt nach Überfall in Köln, Polizei gab Schuss ab
Man habe ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren aufgenommen und prüfe, ob es konkrete Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Fremdverschulden von Polizeibeamten gebe, teilte die Kölner Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Die Polizisten würden dabei als Zeugen vernommen.
Am Freitag wurden auch neue Details über das Todesopfer bekannt. Laut „dpa“ handelt es sich um einen 36-jährigen Mann aus Euskirchen. Ein Polizist schoss dem Mann einmal in den Oberkörper. Der Mann soll sich am Boden liegend noch selbst schwer mit dem Messer verletzt haben. Er starb später in einer Klinik - ob an den Messerverletzungen oder an dem Schuss, war zunächst unklar. Eine Obduktion zur Klärung der Todesursache sei angeordnet worden, hieß es.
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Der 36-Jährige soll an der Ecke Vogelsanger Straße/Vitalisstraße gegen 19 Uhr zwei Frauen bedrängt und mit Gewalt versucht haben, an ihr Auto zu kommen. Nachdem ihm das misslungen war, floh er und stieg in ein Taxi, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Der Taxifahrer habe sich geweigert und sei ausgestiegen.
Als der 36-Jährige auf den Fahrersitz gewechselt sei und versucht habe loszufahren, sei er von zwei Polizisten gestellt worden. Laut Staatsanwaltschaft war der Mann in der Vergangenheit nicht mit Gewaltdelikten aufgefallen.
Wie die Kölner Polizei EXPRESS.de mitteilte, sei der mutmaßliche Täter anschließend zu Fuß in die Vitalisstraße geflüchtet. Die Frau habe währenddessen einen Notruf abgesetzt und die Polizei über den Standort des Mannes informiert.
Eine Sprecherin der Kölner Polizei sagte am Freitag, die beteiligten Polizisten seien in Betreuung. Bei der Polizei gibt es einen sozialen Dienst, bei dementsprechend geschulte Beamte mit ihren Kollegen sprechen. Die Beteiligten seien grundsätzlich dienstfähig, würden aber nach so einem Fall nicht direkt wieder in den Dienst geschickt.
Nach Todesfall in Köln: Hätte die Polizei überhaupt schießen dürfen?
Vieles blieb am Abend noch unklar, der genaue Tathergang ist nun Gegenstand der Ermittlungen. Diese hat aus Neutralitätsgründen die Bonner Polizei übernommen. Das ist so üblich: Steht bei Polizisten eine Straftat im Raum, werden die Ermittlungen nicht von den Kollegen in der eigenen Behörde, sondern in einer anderen Dienststelle geführt.
Es gibt feste Zuständigkeiten: Bonn ist bei solchen Fällen immer für Köln zuständig und umgekehrt. Der Bereich war am Abend während des Einsatzes zeitweise gesperrt.