Ab heuteNur noch mit Schnelltest: Kölner Friseurin reagiert mit besonderem Service
Köln – Schnipp, Schnapp, Haare ab: Nur noch mit negativem Coronatest. Klingt einfach, doch für die Friseure sind die Auflagen der Stadt, die Freitagmittag verkündet wurden und schon zu Montagmorgen umgesetzt werden müssen, echt haarig. Kölns erste Friseurin lässt sich heute noch fix zur Schnelltest-Expertin qualifizieren.
- Corona in Köln: Neue Regeln ab Montag, 22. März
- Zum Friseur nur noch mit Schnelltest
- Kölner Friseurin mit neuem Service
Läden auf, zu, auf, zu - seit einem Jahr macht Corona Kölns Friseuren das Leben schwer. Doch sie setzen alle geforderten Maßnahmen um, kämpfen um jeden Kopf - nicht zuletzt um den eigenen.
Friseurin in Köln bietet Corona-Schnelltest an
Auch Ronak Nikbakht, Geschäftsleiterin der „Headlounge“ am Chlodwigplatz, geht alle neuen Vorgaben der Stadt offensiv an: „Wir wollen ein sicherer Salon sein, deswegen müssen auch die Schnelltests so sicher wie möglich sein. Es wäre ja verhängnisvoll, wenn diese von Kunden unprofessionell durchgeführt oder von den Friseuren nicht effektiv kontrolliert werden.“
Da Haarkünstler viel Ahnung von Frisuren, aber wenig vom Umgang mit Coronatests haben, geht Ronak heute in eine Qualifizierung: „Ein Arzt bot mir eine Schulung über Schnelltests an. Was sie beinhalten, worauf man achten muss. Abschließend bekomme ich ein Zertifikat. Und Kunden dann einen Nachweis, mit dem sie innerhalb der 24 Stunden andere Termine wahrnehmen oder in den Zoo gehen können.“
Kölner Friseurin nimmt Aufschlag für Corona-Service
Heißt: Auch die Friseurin wird nun bei Kunden, die keinen gültigen Test vorweisen können, mit dem Stäbchen in der Nase bohren. Zudem muss sich ein Mitarbeiter permanent um die Kundschaft kümmern, Zeiten und Einlass kontrollieren und neue Tests ranschaffen. Für all das will die Headlounge einen Aufschlag von 17,50 Euro nehmen. Ob die Kunden das aber zahlen?
Doch die neuen Maßnahmen werfen weitere Fragen auf. Wie viele Leute werden ihre Termine absagen? „Wir erwarten Stornierungen.“
Wo werden die Kunden getestet, wo warten sie? „Sie müssen ja den Test vor der Tür machen und dort auch mindestens 15 Minuten warten. Bei Wind und Wetter. Sieht sicherlich nicht schön aus.“
Neun in Köln: Nur mit Schnelltest zum Friseur
Was kostet das, wenn sich Friseure sicherheitshalber täglich testen? „Auch bei einem Selbsttest für rund fünf Euro kommt was zusammen“, rechnet Headlounge-Inhaber Wolfgang Schmitten vor. „Bei rund 15 Mitarbeitern an sechs Tagen pro Woche sind das 90 Mal fünf Euro. 450 Euro pro Woche, also 1800 Euro im Monat. Die der Unternehmer alleine tragen muss.“
Viele Kunden sind Senioren, die vielleicht schon geimpft sind - müssen auch sie zum Test? „Wir wissen es nicht“, meint Ronak. „Übers Wochenende war ja niemand erreichbar. Wir haben nur gehört, dass das Ordnungsamt verstärkt kontrollieren will.“