Große Trauer um eine Institution in Köln: Senior-Chefin Ingrid Schmitz von „Café Printen Schmitz“ auf der Breite Straße ist im Alter von 83 Jahren gestorben.
Café Printen SchmitzTrauer um Kölner Institution: Ingrid Schmitz (†83) ist tot
Sie bediente Generationen von Gästen, ihr Blick konnte so viel sagen, aber ihr Herz wollte nicht mehr: Ingrid Schmitz, Senior-Chefin des Kölner Kulthauses „Café Printen Schmitz“ ist am Mittwoch (28. September) im Alter von 83 Jahren gestorben.
„Sie hatte einen Herzinfarkt, wurde danach beatmet. Aber sie wollte nicht mehr, und sie sagte, sie hätte ein schönes Leben gehabt“, bestätigt Schwiegertochter Simone die traurige Nachricht auf EXPRESS.de-Anfrage. „Wir sind sehr traurig, denn damit geht eine Ära zu Ende.“
Köln: Trauer im Ingrid Schmitz vom Café Printen Schmitz
Und was für eine: Nach der Hochzeit mit Josef Schmitz Senior war Ingrid Schmitz jahrzehntelang „Mutter Courage“ des Cafés an der Breite Straße. Sie bediente, sie wirbelte an der Ladentheke umher, sie unterhielt die Gäste. „Man wusste genau an ihrem Blick, was zu tun war“, erinnert sich Simone Schmitz liebevoll. Mal mit strenger Hand, mal mit einem breiten Lächeln im Gesicht – so führte die Kölner Institution den Laden.
„Harte Arbeit“ – so umschrieb Ingrid Schmitz das Geheimnis, wie man ein Familienunternehmen führt. Sie war das Vorbild für die Familie – quasi die Außenministerin im Sinne der Kundinnen und Kunden. Und sie hielt die Familie zusammen. Sonntags beispielsweise ist das Geschäft geschlossen. „Damit man auch was von der Familie hat“, so ihr Credo.
Besonders schön, dass sie einen speziellen Tag noch erlebte: Vor einem halben Jahr feierte man gemeinsam mit der Belegschaft, Zulieferern und Kundschaft das 180-jährige Bestehen des Cafés. Tausende Menschen empfing die immer akkurat gekleidete Chefin über die Jahre – sie kannte so manche Geheimnisse und verkörperte wie keine Zweite die Seele des Ladens.
Sie war es auch, die fast schon per Zufall den Mittagstisch im Café erfand: Immer mittags, so wollte es die Tradition, kochte Mama Ingrid immer für die ganze Familie. Schließlich entstand die Idee, auch die Kundinnen und Kunden mit einem Mittagessen zu versorgen.
Bestimmt, ganz bestimmt wird Ingrid Schmitz jetzt durch den Himmel wirbeln – und dort das tun, was sie ausgemacht hat: Eine gute und akribische Gastgebein zu sein. Nähere Informationen zu den Beisetzungsfeierlichkeiten sind noch nicht bekannt.