Der Trans-Jugendtreff im „anyway” in Köln hat mit einem öffentlichen Hilferuf für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt ist klar: Der Treff ist gerettet!
Fall schlug hohe WellenBeliebter Kölner Jugendtreff vor dem Aus – die Entscheidung hat es in sich

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Der Trans-Jugendtreff im „anyway” in Köln ist gerettet.
Das Aus schien schon so gut wie besiegelt, die weiße Fahne gehisst: Am 13. Mai hatte EXPRESS.de über den Fall des Kölner LGBTQI+-Jugendzentrums „anyway” berichtet, das seinen Trans-Treff wegen Geldsorgen nicht mehr anbieten kann.
„Diese Nachricht ist ein Schock für transsexuelle, nicht-binäre und intersexuelle Jugendliche sowie junge Erwachsene in Köln“, hieß es in einem öffentlichen Statement des Jugendzentrums. Der Grund für das Aus: kein Geld, keine Förderung. Die 800 Euro pro Monat, die der Trans-Treff erfordert, sind derzeit zu viel.
Trans-Jugendtreff im „anyway” in Köln: Rettung durch NRW-Förderung perfekt
Zwischendurch war Hoffnung auf eine Rettung aufgekeimt, weil eine Sprecherin der Stadt Köln gegenüber EXPRESS.de angegeben hatte, man wolle sich mit dem Träger „anyway e.V.” über weitere Förderungen austauschen.
Jetzt ist klar: Der Trans-Jugendtreff ist gerettet – dank der Hilfe des Landes NRW! „Ab sofort kann der Trans-Jugendtreff wieder wie gewohnt stattfinden. Das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen fördert den Treff von nun an dauerhaft“, gab das „anyway” am Donnerstag (2. Juni) bekannt.
Jürgen Piger: „Das Land setzt mit der Förderung ein Zeichen“
Für „anyway”-Geschäftsführer Jürgen Piger eine Erleichterung: „Wir danken allen, die mit uns konstruktiv nach Lösungen gesucht haben und eine Weiterförderung möglich gemacht haben. Das Land NRW setzt mit der Förderung ein Zeichen für die Trans-Jugendarbeit im Rheinland insgesamt.“
Bei dem betroffenen Treff handelt es sich um ein ergänzendes Angebot der offenen Jugendarbeit im „anyway“, das sich gezielt an trans-, intersexuelle und nicht-binäre Jugendliche mit einem eigenen Öffnungstag richtet.
anyway Köln: Kommunalpolitik will queeres Jugendzentrum stärken
Trotz der nun gefundenen Lösung, so das „anyway” in einem öffentlichen Statement, sei aber weiter viel Arbeit nötig. Wie jeder andere Träger der Sozialen Arbeit auch benötigt das „anyway“ eine Förderung für Geschäftsführung und Verwaltung in Höhe von jährlich 85.000 Euro.
Dieser Bedarf sei der Kölner Kommunalpolitik aber bekannt. Daher sei im Bündnisvertrag von Grünen, CDU und Volt entsprechend festgehalten worden, das queere Jugendzentrum stärken zu wollen.
Laut Angaben der Stadt habe der Träger anyway e.V. 2021 für das gesamte Jugendzentrum eine Fördersumme in Höhe von 265.691,30 Euro erhalten. Mindestens die gleiche Summe, je nach Fördersystematik auch mehr, ist für 2022 vorgesehen. Außerdem seien für einzelne Projekte weitere Gelder ausgezahlt worden, die sich im hohen fünfstelligen Bereich bewegen.