Stundenlange BlockadeAktivisten besetzen Straße in Köln: Autofahrer tickt völlig aus
Köln – Die Neusser Straße in Köln-Nippes soll umgestaltet werden. Vor allem eine Verbesserung der Fuß- und Radverkehrssituation ist vorgesehen. Klimaaktivisten begrüßen das, allerdings fordern sie noch mehr. Etwa 30 von ihnen haben am Samstagvormittag (5. Juni) im Abschnitt von der Cranach- bis zur Wilhelmstraße die Straße blockiert. Ihr Ziel: Die Neusser Straße muss autofrei werden.
- Köln: Neusser Straße blockiert
- Klimaschützer fordern autofreie Straße
- Polizei mit Großaufgebot im Einsatz
Mit ihrem Protest wollen sie auf das immer höher werdende Verkehrsaufkommen und Alternativlösungen für die Einkaufsstraße aufmerksam machen.
„Die Neusser Straße ist völlig überfüllt. Insbesondere für bummelnde Fußgänger*innen und Radfahrer*innen fehlt einfach der Platz“, sagt Marie Käster, Sprechende der Aktion. „Diesen Teil des Veedels autofrei zu machen, bedeutet ihm mehr Lebensqualität zu verleihen!“
Neusser Straße in Köln besetzt: Verkehrschaos
Gegen 10 Uhr setzten sich etwa 30 Demonstranten auf die Straße. Die Folge: Ein Verkehrschaos bis in den Nachmittag hinein, gilt die Neusser Straße doch als wichtige Ausfallstraße.
Vereinzelt kam es mit wütenden Autofahrern zu hitzigen Wortgefechten. Ein Mann, der als einer der ersten durch die Blockade betroffen war, verlor die Nerven. Er beschimpfte die Aktivisten aufs Übelste, als er mitbekam, dass er zudem noch gefilmt wurde.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und mit den Teilnehmern im Gespräch, wie ein Sprecher auf EXPRESS-Anfrage mitteilte. Man sei an einem bürgerfreundlichem Dialog interessiert. Heißt: Zuerst versuchten die Beamten, die Aktivisten mit Worten dazu zu bewegen, die Straße freizumachen.
Gegen 14.30 Uhr entschieden sich die Einsatzkräfte dann zum Durchgreifen. Während einige Demonstranten freiwillig die Straße frei machten, ließen sich andere nach Angaben eines Polizeisprechers wegtragen. Gegen 15 Uhr lief der Verkehr dann wieder in beiden Richtungen. Laut Polizei war die Demonstration nicht angemeldet.
In der nächsten Sitzung des Verkehrsausschusses am 8. Juni soll über die Zukunft der Straße debattiert werden. Eine Beschlussvorlage sieht vor, dass die Fuß- und Radverkehrssituation zwischen Auerstraße und Blücherstraße verbessert wird. Unter anderem heißt es: „Verkehrsberuhigende Maßnahmen sollen zur Entschleunigung und Reduzierung des Kfz-Verkehrs beitragen.“ (jan)