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Horror-Crash am Kölner NeumarktHat KVB-Fahrerin gleich zwei Fehler gemacht?

Scheibe_KVB

Die Wucht des Aufpralls bei dem Unfall am 2. November zwischen zwei KVB-Bahnen am Neumarkt war enorm, wie die zerstörten Fronten der Bahnen zeigen.

von Oliver Meyer  (mey)

Köln – Schon wenige Stunden nach dem Horror-Crash der Linien 1 und 7 der KVB am Montag (2. November) konnte der KVB-Fahrer (57) der Linie 1 die Klinik wieder mit einigen Blessuren verlassen. Seine Kollegin (42) kann vermutlich auch in wenigen Tagen entlassen werden. Nun beginnt die Suche nach der Ursache.

KVB-Unfall: Staatsanwaltschaft beschlagnahmt Bahnen

Selbst erfahrene KVB-Leute zucken bei der Frage nach der Unglücksursache mit den Schultern. „Sie wissen bislang wirklich nicht, woran es gelegen haben könnte“, so ein KVB-Fahrer zum EXPRESS. Daher sind sowohl technisches als auch menschliches Versagen weiterhin auf dem Prüfstand.

Die Staatsanwaltschaft ließ die Bahnen beschlagnahmen. Nur ein Sachverständiger darf jetzt die zerstörten Fahrzeuge untersuchen. Um zu wissen, was in den Sekunden kurz vor dem Zusammenprall in den Führerhäusern der Straßenbahnen passierte, hat die Polizei die Speicherkarten der Bahnen gesichert.

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Nach KVB-Horror-Crash: Aufzeichnungen der Videoüberwachungskameras werden ausgewertet

Auch die Aufzeichnungen der polizeilichen Videoüberwachungskameras vom Neumarkt werden nun analysiert, um zu prüfen, was darauf an Beweisen zu sehen ist. Beispielsweise, wie schnell die Bahnen fuhren und ob zum Beispiel die Bremslichter der Bahn noch angingen – sprich, ob die 42-jährige KVB-Fahrerin noch abbremste.

Ebenso im Fokus: die Funktion der Weiche. Das Verkehrsunfallteam machte Fotos von dem Stellwerk. Der Gutachter soll nun feststellen, ob die Elektronik funktionierte und ob die Weiche möglicherweise durch komprimiertes Laub so verdreckt war, dass sie nicht mehr stellte.

Doch dann, so sind die Experten sicher, hätte die KVB-Bedienstete kein Weichenbild erhalten – und hätte ihre Straßenbahn stoppen müssen. „Das geschieht ab und an“, erklärt ein Fahrer, der anonym bleiben möchte. Dann muss man schlüsseln. Das heißt, man steigt aus und stellt die Elektronik der Weiche ab und kurbelt die Weiche manuell in die richtige Spur.“

KVB-Sprecher Matthias Pesch: „Wir haben die frei gegeben“

KVB-Sprecher Matthias Pesch bestätigte auf EXPRESS-Anfrage: „Wir haben die Strecke am Montag um 15.25 Uhr wieder frei gegeben. Zuvor haben wir uns von der ordnungsgemäßen Funktion der Anlage überzeugt.“

Laut „Kölner Stadt-Anzeiger“ komme als Ursache für den Unfall der Linien 1 und Linie 7 der KVB neben technischen auch menschliches Versagen infrage. Die Untersuchungen dazu dauern noch an.