Die Kölner Polizei hat einen Mann festgenommen, der im Verdacht steht, mehrere Frauen vergiftet zu haben.
Schwangere betroffenMann soll mehrere Frauen vergiftet haben: Kölner Polizei mit neuen Indizien
Die Kölner Staatsanwaltschaft erhebt schwere Vorwürfe gegen einen Mann aus Hürth. Der 41-Jährige soll mit dem Schwermetall Thallium mehrere Frauen, darunter eine Schwangere, vergiftet haben. Die Polizei zieht bei den Ermittlungen nun neue Beweise heran. Die Ermittler werten momentan verschiedene sichergestellte Datenträger aus. Es handele sich um eine „Vielzahl“ elektronischer Speichermedien, die bei dem Tatverdächtigen gefunden worden seien und gesichtet werden müssten, erklärte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag (2. Dezember 2021).
Köln: Mehrere Frauen vergiftet? Polizei wertet Datenträger aus
Auch würden seine Finanzströme durchleuchtet und weitere Zeugen vernommen. Das mögliche Motiv des 41-Jährigen sei noch völlig unklar, sagte ein Sprecher.
Wegen des Verdachts der Tötung zweier Frauen (35, 92 Jahre), der versuchten Tötung einer Frau (36 Jahre) sowie des versuchten Schwangerschaftsabbruchs hatte die Polizei Köln am Dienstag (30. November) den 41-jährigen dringend Tatverdächtigen aus Hürth, der der Lebensgefährte der 36-Jährigen ist, vorläufig festgenommen.
Ihm wird vorgeworfen, die Frauen mit Thallium vergiftet zu haben, teilte die Polizei Köln am Mittwoch mit. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung stellten Kriminalbeamte das hochtoxische Schwermetall sicher. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Köln hat das Amtsgericht Köln am Mittwoch gegen den Beschuldigten Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des zweifachen Mordes, des versuchten Mordes und versuchten Schwangerschaftsabbruchs erlassen.
Köln: Polizei fasst Mann, der mehrere Frauen vergiftet haben soll
Die Ermittlungen gegen den Beschuldigten waren am 27. November 2021 aufgrund einer Anzeige der Mutter der schwangeren 36-jährigen Geschädigten ins Rollen gekommen. Diese befindet sich derzeit mit einer Thalliumvergiftung im Krankenhaus. Sie wird intensivmedizinisch behandelt und schwebt in Lebensgefahr. Ob der Fötus überleben wird, ist laut Polizei ungewiss.
Darüber hinaus besteht laut Polizei der begründete Verdacht, dass der Tod der 92 Jahre alten Großmutter der im Krankenhaus liegenden Geschädigten am 1. April 2020 in Hürth auf eine Thalliumvergiftung zurückzuführen sein könnte. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Köln ist ihr Leichnam am 29. November 2021 exhumiert und obduziert worden.
Im Zuge weiterer Ermittlungen der eingesetzten Mordkommission stellte sich zudem heraus, dass die am 25. Mai 2020 in einem Düsseldorfer Krankenhaus verstorbene damalige Ehefrau (35) des Beschuldigten nach derzeitigem Ermittlungsstand ebenso einer Thalliumvergiftung erlegen war.
Der Beschuldigte, für den die Unschuldsvermutung gilt, bestreitet die Taten. Ihm ist ein Verteidiger beigeordnet worden. Die umfangreichen Ermittlungen zu den Taten und Tathintergründen dauern an. (aa/mj)