In Köln ist ein obdachloser Mann tot aufgefunden worden. Es soll sich dabei um eine Verzweiflungstat gehandelt haben. Der ehemalige Hochschulpfarrer der Katholischen Hochschulgemeinde ist über die Umstände empört.
Drama in KölnObdachloser tot aufgefunden: Schwere Vorwürfe gegen Katholische Hochschulgemeinde
Der tragische Tod eines Obdachlosen in den Räumen der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Köln hat in der Gemeinde, aber auch beim Erzbistum Köln Bestürzung ausgelöst. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, wurde der 56-Jährige am frühen Montagmorgen (13. Dezember 2021) im Keller der KHG tot aufgefunden.
Laut Angaben der Polizei gab es zunächst keine genauen Hinweise auf ein Fremdverschulden. Aus einer internen Mitteilung des Erzbistums an das KHG-Team geht hervor, dass der 56 Jahre alte Mann sich das Leben genommen haben soll. Er lebte etwa sechs Jahre auf dem Gelände der Gemeinde an der Berrenrather Straße.
Köln: 56-jähriger Obdachloser tot aufgefunden
Der Mann (56) sollte noch vor Weihnachten seinen angestammten Aufenthaltsort in Köln verlassen, infolge eines vor zwei Wochen ausgesprochenen Ultimatums der neuen KHG-Leitung. Daher soll es sich bei der Selbsttötung um eine Verzweiflungstat des Obdachlosen handeln.
Eine Sprecherin des Erzbistums bestätigte diese Vermutung, versicherte aber auch, dem Betroffenen hätten Alternativen aufgezeigt werden sollen. „Grundsätzlich ist es sehr zu bedauern und überaus bestürzend, dass sich ein Mensch in einer so aussichtslosen Lage sieht“, erklärte sie gegenüber dem „Kölner Stadt Anzeiger“.
Früherer Hochschulpfarrer nahm den 56-Jährigen auf KHG-Gelände auf
Klaus Thranberend, der frühere Hochschulpfarrer, hatte dem Verstorbenen eine Bleibe auf dem KHG-Gelände ermöglicht. Nun erhob er heftige Vorwürfe gegen seinen Nachfolger und das für die KHG verantwortliche Erzbistum. „Dieses Handeln einer völlig verrechtlichten Kirche ist unerträglich, unpastoral und asozial“, sagte er. „Wie kann man so etwas tun, erst recht kurz vor Weihnachten?“
Die Kölner Polizei teilte mit, dass der Leichnam des Mannes an die Gerichtsmedizin übergeben wurde. Die Kriminalpolizei führt bereits ein übliches Verfahren zur Ermittlung der Todesursache, wie in solchen Fällen üblich, durch. (fit)
Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Wenn Sie sich nicht im Familien- oder Freundeskreis Hilfe suchen können oder möchten – hier finden Sie anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote:
Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de
Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins „Nummer gegen Kummer“ richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Samstag nehmen die jungen Berater des Teams „Jugendliche beraten Jugendliche“ die Gespräche an. nummergegenkummer.de.
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Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de Suizidprävention ist möglich!