Namen-PosseNach Poller Wiesen: Auch Kölner Militärring muss umbenannt werden
Köln – Da die Poller Wiesen auch in einem anderen Kölner Stadtteil wachsen, hat der Kölner Bezirksbürgermeister Andreas Hupke eine Umbenennung ins Spiel gebracht. Das ist nur der Anfang – da müssen noch ganz andere Namen geändert werden, meint unser Autor augenzwinkernd.
Die Poller Wiesen liegen auch auf Deutzer Boden. Ja, leev Jecke: Man muss auch mal den Tatsachen ins Auge sehen. Bezirksbürgermeister Andreas Hupke hat das gemacht. Vor allem in Poll blies ihm daraufhin ein Scheiß-Sturm der Entrüstung entgegen.
Poller Wiesen, Militärring und Co. in Köln: Namen noch zeitgemäß?
Aber der Mann hat ja nicht Unrecht. Und es würde einen nicht wundern, wenn es in seiner Partei, den Grünen, nicht noch weitere Vorschläge gäbe, die Ausdruck eines neuen kölschen Realitätssinns wären.
Nehmen wir allein nur mal die Straßen. Erste und zugleich wichtigste Forderung: Entwaffnet den Militärring!
Die große Zeit der Preußen und Festungen ist passé wie die des Millowitsch-Theaters. Da ein Großteil der Kölner inzwischen pazifistisch und ökologisch gesinnt ist, wäre „Gottes Grüner Ring“ viel angebrachter. Okay, lassen wir Gott mal raus wegen der Atheisten. Aber darüber wäre doch nachzudenken.
Schauen wir nach Lindenthal: Dort befindet sich die „Fürst-Pückler-Straße“, benannt nach dem Adeligen, der bekanntlich so sehr auf die Kombination Schokolade-Vanille-Erdbeer stand. Aber: EXPRESS war vor Ort: Es gibt auf der ganzen Straße keine einzige Eisdiele! Wozu dann der Name?
Köln: Luxemburger Straße endet in Prüm in der Eifel
Es muss endlich Schluss damit sein, dass wir uns in die Irre führen lassen. Zum Beispiel die Luxemburger Straße. Wohin die führt? Ja, nicht was Sie jetzt denken! Aus ihr wird irgendwann nur noch die B 265 – und eines traurigen Kilometers stirbt sie dann weit vor der Grenze Luxemburgs an einer Kreuzung in Prüm in der Eifel.
„Nix bliev wie et wor“, heißt es im kölschen Grundgesetz. Daher ist auch die Fleischmengergasse von gestern. Aber so was von: Da wird nicht mehr geschlachtet!
Eingefleischten Vegetariern wird auch beim Namen „Im Ferkulum“ das Sellerie-Schnitzel im Hals stecken bleiben. Wobei: Das hat gar nichts mit Schweinskram zu tun, sondern kommt aus dem Lateinischen. „Fericulum“ hieß im Mittelalter ein Tragegestell für Bauern – mussten wir beim EXPRESS auch erst mal nachschlagen.
Trotzdem: „Köln es e Jeföhl“ heißt es immer. Und Gefühle von Pazifisten, Eis-Liebhabern oder Vegetariern sollten nicht verletzt werden. Wird man ja wohl noch sagen dürfen ...