Der Rolex-Schriftzug in Köln ist weg! Doch was dahinter steckt, daraus wird ein großes Geheimnis gemacht.
RätselratenKölner Rolex-Haus verliert Wahrzeichen – und das Unternehmen schweigt
Die Dompropst-Ketzer-Straße 1 - 9 ist die Adresse eines der kultigsten Gebäude Kölns: 1975 „landete“ hier an historischem Ort, gegenüber dem Hauptbahnhof, ein dunkler, massiver Kubus – als „Rolex-Haus“ ist es jedem Kölner und jeder Kölnerin ein Begriff.
Doch der goldglänzende klassische Schriftzug samt Rolex-Kronen, der das Stadtbild hier lange geprägt hat, ist sang- und klanglos verschwunden – die Gründe dafür verbirgt Rolex wie ein „Staatsgeheimnis“.
Rolex-Haus in Köln: Der Schriftzug ist verschwunden – aber warum?
EXPRESS hat sich auf die Spur gemacht – lesen Sie mal, was man dabei so erfährt.
Von Rolex: nichts! Bis auf die Auskunft der Sprecherin Antje Ebert, man äußere sich gemäß der globalen Richtlinien des Unternehmens nicht zu „Themen wie diesen“.
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Von der Polizei: „Nach Recherchen durch die zuständige Stelle konnte kein Einbruch in das Rolex-Haus festgestellt werden.“ Wäre ja ein möglicher Grund, dass das Unternehmen in den letzten Jahren Ziel von Kriminellen wurde und man sich daher lieber „unsichtbar“ machen will.
Von einer Journalistin der „Welt“: Die ist mittlerweile Korrespondentin in Italien, hatte aber 2017 wohl den bislang einzigen Bericht aus dem Innenleben des Rolex-Hauses verfasst. „Im Erdgeschoss bewirtschaften die BB Bank und das Maredo-Steakhaus zwei Filialen, die übrigen Geschosse besetzt Rolex. 85 Mitarbeiter der Luxusfeinedelmarke inspizieren und reparieren, polieren und frisieren hier die Uhren ihrer Kunden.“ Dem – neben Apple – größten Uhrenfabrikateur der Welt gehe es gut, die Einnahmen seien auf geschätzte 4,7 Milliarden Euro gestiegen.
Von der Pförtnerin: Durch eine von zwei Drehtüren gelangen Besucherinnen und Besucher zu ihr. Das Gebäude ist in die Jahre gekommen. „Ja, Rolex ist leider an beiden Seiten entfernt worden“, sagt sie. Es sei schon einige Monate her.
Vom Fotografen Raimond Spekking: Er hat das Geschäftshaus der „Architekten Joachim Schürmann und Margot Schürmann, Bauherr: ABC Privat- und Handelsbank“ am 23. Mai 2011 für das Onlinelexikon Wikipedia mit Basisinfos dokumentiert. Jetzt sind die Fotos überholt. „Dass der Schriftzug weg ist, wusste ich tatsächlich noch nicht.“
Schweigen ist Gold beim Rätsel um das Rolex-Haus in Köln
Von Dr. Gunther Fleischer, Leiter der Erzbischöflichen Bibel- und Liturgieschule: Auf der Wikipedia-Aufnahme von der Westseite des „Rolex-Hauses“ sind zwei direkt angrenzende schmale Häuser zu sehen – in diesen befindet sich die Bibelschule.
Schulleiter Fleischer zum EXPRESS: „Ohne Rolex-Schriftzug ist es eigentlich auch nicht mehr das Rolex-Haus.“ Durch den (verborgenen) Garten des Hauses sei man mit dem Geschäftshaus verbunden. Er erzählt von einem gewichtigen Malheur vor einigen Jahren: Ein riesiger, weit über zehn Meter hoher Efeu, der im Kirchengarten entsprang, hatte das Rolex-Haus erfasst und begonnen, den Beton anzugreifen. Auf Drängen von Rolex sei der Efeu – unter riskanten Bedingungen – von Spezialisten entfernt worden. Drei Tage habe das gedauert. „Alles wurde durch unser schmales Haus rausgetragen – es gibt keinen anderen Weg.“
Das EXPRESS-Fazit lautet: Ohne Rolex-Schriftzug fehlt der Domstadt ein großes Stück Glanz und für die Uhrmacher ist Schweigen ganz offenbar Gold.