Schock-EinsatzErinnert an Kölner Hunde-Hölle: Verwahrloste Tiere von Grundstück gerettet

Er war in der Hunde-Hölle von Köln-Rath im Einsatz, rettete dort völlig verwahrloste Tiere. Jetzt hatte Dennis von der Porzer Tierrettung kurz ein Déjà-vu.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Die schrecklichen Zustände in der „Hunde-Hölle“ von Rath wird Dennis von der Porzer Tierrettung nie vergessen. Dienstagabend (8. Oktober 2024) hatte er einen ähnlichen Einsatz. „Mein erster Gedanke war: Boah, ich bin in Rath...“, erzählt er gegenüber EXPRESS.de.

Diesmal war die Tierrettung jedoch nach Merheim, in eine Art Schrebergartensiedlung, gerufen worden. Dort galt es mehr als 50 Tiere zu sichern. Die Stadt bestätigte auf Nachfrage, dass über die Leitstelle des Amtes für öffentliche Ordnung mehrere verwahrloste Tiere auf einem Grundstück an der Wilhelm-Griesinger-Straße gemeldet worden waren.

Katzen, Kitten,Tauben, dazu viel Unrat – Porzer Tierrettung im Einsatz

Am Dienstag gegen 21 Uhr hatte Dennis einen Anruf von einer Mitarbeiterin des Ordnungsamtes erhalten. Auf einem Grundstück seien rund 30 Katzen, schilderte sie ihm. Der Tierretter: „Sie sagte: Hier sind aber noch mehr Tiere und ein Listenhund. Ob wir dazukommen könnten.“

Als er eintraf, war auch die Feuerwehr bereits mit mehreren Fahrzeugen da. Beim Anblick des betreffenden Grundstücks fühlte sich engagierte Tierretter dann einen Moment wie in der Rather „Hunde-Hölle“, wo die Tiere in dreckigen Wagen und Verschlägen zwischen Fäkalien, Kadavern und Müll hausen mussten. Anfang September war das Besitzer-Paar vor dem Amtsgericht verurteilt worden. Oben im Video siehst du die Reaktion von Dennis auf das Urteil.

Wie in Rath sah Dennis auch auf dem Merheimer Schrebergartengelände einen Wohnwagen, daneben einen Bauwagen sowie Holzverschläge. „Und ganz viel Unrat“, schildert er. Er habe sofort eine Kollegin angerufen und sie gebeten, mit Boxen und Fallen zu kommen.

„Überall liefen erwachsene und junge Katzen herum und in dem Bauwagen waren insgesamt neun Kitten. Sie lagen in einem Kübel und in einer schäbigen Softbox“, so Dennis. In einem Verschlag waren insgesamt 25 Tauben. Der Tierretter: „Als ich die Tür öffnete, kamen sie direkt auf mich zu, sie waren sehr hungrig.“

Kölner Tierretter Dennis: „Nicht ganz so dramatisch wie in Rath“

Auch drei Hühner und ein Hahn liefen auf dem Grundstück herum. Ein großer Hund, vermutlich ein Bullterrier, der auch dem Pächter gehören soll, befand sich bei der Nachbarin. Warum, ist noch unklar.

„Es war nicht ganz so dramatisch, wie in Rath. Aber die Wagen waren ungepflegt und es lagen auch Fäkalien herum, aber es hielt sich in Grenzen“, sagt Dennis. Laut Stadt waren die vorgefundenen Tiere in einem verwahrlosten Zustand.

Katzen, Kitten, Tauben, Hühner sowie der Hund wurden anschließend in verschiedene Tierheime sowie auf zwei Pflegestellen gebracht, wo sie jetzt untersucht und gegebenenfalls aufgepäppelt werden.

Bereits am Mittwoch gab das Tierheim Köln-Dellbrück, bei dem sieben Katzen untergekommen sind, ein Update zu deren Gesundheitszustand. „Kein guter Tag“, schreibt Sprecherin Sylvia Hemmerling auf Facebook. Die Tiere hätten in der Nacht noch einen fitten Eindruck gemacht, doch bereits am Mittwochmorgen die Köpfe hängen lassen.

Eine Person in Schutzkleidung hält eine kleine Katze im Arm.

Auch diese Katzen, die nach dem Einsatz am Dienstagabend (8. Oktober 2024) auf einem Grundstück in Merheim (Wilhelm-Griesinger-Straße) ins Tierheim Köln-Dellbrück gebracht wurde, hat die sogenannte Katzenseuche.

„Sie hatten Durchfall und Erbrechen und ein Schnelltest bestätigte unsere schlimmste Vermutung: Parvovirose positiv“, so die Tierheimsprecherin. Die sogenannte Katzenseuche ist eine schwere und lebensbedrohliche Infektionskrankheit, vor allem für Jungtiere und ungeimpfte Katzen.

Das Dellbrücker Tierheim hat die betroffenen Katzen sofort in eine Tierklinik gebracht und musste die eigene Quarantänestation erstmal komplett schließen. Sylvia Hemmerling: „Bitte habt Verständnis, dass wir derzeit keine neuen Katzen aufnehmen können und bitte drückt den kranken Katzen alle vorhandenen Däumchen!“