Gaga-Verbot gekipptStadt Köln erlaubt doch Massagen an ganz bestimmten Tagen

Massage in einer Praxis mit Massage-Öl

In Köln gibt es für Massagen, hier eine undatierte Aufnahme, seit wenigen Tagen eine neue Regelung, die für Kritik sorgt.

Private Massage-Studios in Köln haben ein Schreiben der Stadt bekommen: An Sonn- und Feiertagen sollen sie nicht mehr massieren.

von Bastian Ebel  (bas)

Entspannen, sich etwas Gutes tun. Mal abschalten vom derzeit mehr als Stress geplagten Alltag: Viele private Massage-Studios dürfen unter Einhaltung der Hygiene-Vorschriften wieder Kunden empfangen. Seriöse Studios, wohlgemerkt.

Doch mit den Massagen an bestimmten Tagen könnte es bald vorbei sein, wenn es nach dem Willen der Stadt Köln geht. Denn die privaten Betreiber erhielten am 6. Dezember Post vom Ordnungsamt. Darin stand zu lesen: Ab sofort gilt ein Massage-Verbot an Sonn- und Feiertagen.

Dieses Verbot, so die Stadt, sei so begründet. Die städtischen Betriebe erhielten diese Anweisungen nach EXPRESS.de-Informationen allerdings nicht. Erlaubt seien Arbeiten, die der Erholung im Rahmen der Freizeitgestaltung dienen. Dazu gehöre insbesondere der Betrieb von Saunen, Bräunungs- und Fitnessstudios. Die Frage, ob das auch Massagestudios umfasst, werde derzeit mit dem Land geklärt.

Köln: Massageverbot an Sonn-und Feiertagen

Sudarat Pensuk, Inhaberin eines Massage-Salons in Köln, zeigt sich auf EXPRESS.de-Nachfrage überrascht und traurig: „Für uns ist das ein riesiges Problem. Gerade an Sonn- und Feiertagen sind Massagen bei unseren Kunden sehr beliebt. Das würden wir sehr gerne natürlich auch weiterhin anbieten.“

Und sie sagt: „Insbesondere durch die Corona-Pandemie haben wir sehr schwere Zeiten hinter uns und brauchen diese Tage einfach, um die Geschäfte weiter betreiben zu können.“ Eine Schließung an diesen Tagen bedeute für sie nichts anderes als weitere Existenzängste. „Die Kunden kommen wieder gerne zu uns. Diese Schließung ist dann noch einmal einen Schlag ins Kontor, der nur schwer aufzufangen ist.“

Massage in Köln: Studios enttäuscht

Wie zu erfahren war, haben sich mehrere Betriebe nun zusammengeschlossen und sind anwaltlich gegen dieses Verbot vorgegangen. Teilweise bereits erfolgreich. „Ein Anwalt hat Beschwerde eingelegt. Am Telefon wurde ihm mündlich mitgeteilt, dass man diesen Erlass noch einmal prüfen wollte“, so ein Studio-Betreiber, der nicht genannt werden möchte.

Die Stadt Köln bestätigt auf Nachfrage dieses Verbot. Eine Sprecherin betont aber, dass es „zu diesem Verbot verwaltungsintern noch Abstimmungsbedarf gibt“. Bedeutet wohl: Auch die Stadt wird diesen Vorstoß noch einmal genau prüfen.

Am Dienstagmittag dann die erneute Meldung der Stadt: „Köln behält die bisherige Praxis vorerst bei, Massagestudios dürfen also bis auf Weiteres sonntags öffnen."

Dieser Artikel wurde am Dienstagmittag aktualisiert mit einem erneuten Statement der Stadt Köln.