Zoff um Krankenhaus HolweideNach heftiger Verdi-Kritik – nun äußert sich die Stadt Köln

Außenaufnahme Krankenhaus Holweide

Das Krankenhaus Holweide, aufgenommen im September 2021.

Die Gewerkschaft Verdi hatte die Pläne, das Krankenhaus Holweide zu schließen, heftig kritisiert. Jetzt erklärt sich die Stadt Köln.

von Adnan Akyüz  (aa)Thomas Werner  (tw)

Was passiert mit dem Krankenhaus Holweide? Die Gewerkschaft Verdi hatte am Donnerstag (10. März 2022) die Pläne der Stadt kritisiert. Hintergrund war eine Ausschreibung der Kliniken der Stadt Köln für den Umbau des Krankenhauses Merheim.

Darin stand etwa, dass die beabsichtigte Schließung des Standorts Holweide und die Verlagerung aller Fachrichtungen inkl. der Notfallversorgung an den Standort Merheim vorgesehen sein sollen. 224 Betten aus dem Krankenhausplan NRW (Stand Oktober 2021) sollen „gestrichen“ werden. Die Gewerkschaft Verdi forderte, dass die Stadt mit offenen Karten spielen soll.

Köln: Gewerkschaft Verdi kritisiert Stadt für geplante Schließung des Krankenhauses Holweide

EXPRESS.de fragte bei der Stadt Köln nach. Was sagt die Stadt zu der Kritik? Stadtsprecher Alexander Vogel erklärt, dass das Krankenhaus Holweide nicht komplett geschlossen werden soll. Das hatte die Gewerkschaft Verdi der Stadt vorgeworfen.

Der Stadtsprecher erklärt weiter: „Die Stadt verfolgt weiterhin das so genannte 2+1 (Amsterdamer Straße/Merheim + Holweide) Konzept.“ Das 2+1 Konzept beinhalte dabei auch das geplante Versorgungszentrum. Verdi hatte befürchtet, dass durch die Ausschreibung auch das Versorgungszentrum vom Tisch sein könnte.

Zudem hatte die Gewerkschaft der Stadt eine „Salami-Taktik“ in Bezug auf die geplante Schließung des Krankenhauses vorgeworfen. Auch dazu nimmt der Stadtsprecher klar Stellung: „Fest steht, dass es in jedem Fall eine medizinische Versorgung in Holweide geben wird.“

Krankenhaus Holweide: Stadt Köln erklärt Pläne

Alexander Vogel erklärt, auf welcher Grundlage die Planungen erfolgt sind: „Vor drei Jahren hat der Rat der Stadt Köln in öffentlicher Sitzung auf Empfehlung des Aufsichtsrates wichtige Entscheidungen für die Zukunftssicherung der Kliniken Köln getroffen: Die Geschäftsführung wurde beauftragt, eine Detailplanung zur neuen Medizinstrategie (Stichwort „Zentrenbildung“) und zur Standortstrategie (Konzentration der Erwachsenen-Medizin in Merheim im Sinne der 2 + 1 Konzepte; neues medizinisches Angebot für den Standort Holweide) zu entwickeln.“

Der Rat der Stadt Köln habe also bereits entschieden, dass die Erwachsenen-Medizin in Merheim gebündelt werden soll. „Holweide soll als Gesundheitsstandort der Kliniken Köln erhalten bleiben – aber nicht mehr in der bisherigen Form“, stellt der Sprecher in Aussicht.

So soll es mit dem Krankenhaus Holweide weitergehen

Wie es in Holweide weitergehen soll, erklärt Vogel so: „In Holweide bleiben wird auf jeden Fall die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Im Bereich der Erwachsenenmedizin werden zurzeit verschiedene Ideen geprüft. Schon seit langem gibt es bei den Kliniken Köln den Wunsch nach einem Ärztehaus mit verschiedenen Einzelpraxen, denkbar wäre dafür eine Art Poliklinik. In Kooperation mit der Uniklinik Köln ist ein geriatrisches Angebot möglich.“

Weitere Optionen würden derzeit noch geprüft. Der Standort Holweide soll also in einer anderen Form als bisher erhalten bleiben. Ob das die Kritiker zufrieden stellen wird, bleibt abzuwarten.