Aachener Straße in KölnWirt mit Wut im Bauch: „Das wäre der sichere Tod für uns“

Nelson Fernandes ist Inhaber des Cafe Balthasar in Köln.

Nelson Fernandes vom Café Balthasar ist auf dem Baum.

Der Wirbel auf der Aachener Straße um einen Beschluss in der Bezirksvertretung Innenstadt geht weiter. Wirt Nelson Fernandes schildert im EXPRESS.de-Gespräch die Situation.

von Bastian Ebel  (bas)

Na klar: Existenzängste hat man immer als Selbstständiger oder Selbstständige. Aber so etwas ist Nelson Fernandes vom Café Balthasar auf der Aachener Straße noch nicht untergekommen. „Warum das Bestehende einfach ohne Not verändern“, ärgert er sich über den Dringlichkeitsbeschluss der Bezirksvertretung Innenstadt.

Auf Antrag der Grünen wurde dort beschlossen: Der Gehweg auf der Aachener Straße soll für Fußgängerinnen und Fußgänger verbreitert werden. Dies ginge dann zu Lasten der Außengastronomie, argumentiert die IG Aachener Straße.

Köln: Gastro-Wirbel um Beschluss für die Aachener Straße

„Ich habe jetzt drei Stuhlreihen draußen. Wenn es nach dem Beschluss geht, kann ich zukünftig nur noch eine Reihe draußen aufmachen. Dann kann ich aber gleich zu machen“, ärgert sich der Wirt. Argumente, dass diese Regelungen nur für neue Gastronomien gelte, kann er nicht verstehen. „Wenn man genau liest, dann will man die Gastro reduzieren.“

Ein weiteres Argument für die Verbreiterung ist laut Beschluss: Wenn mehr Menschen auf der Aachener Straße flanieren, kann die Gastronomie auch mehr Gäste empfangen. Wirt Fernandes: „Und wo sollen die dann sitzen? Wer sich das ausgedacht hat, hätte besser überlegen müssen.“

Der Gastronom: „Warum werden wir aus dem Nichts kaputt gemacht? Jeder Reiseführer wirbt mit uns und dann sowas.“ Ob es wirklich so weit kommt? Auf zwei Termine setzen die Wirtinnen und Wirte auf der Aachener Straße jetzt ihre Hoffnung: Am Montag (22. August) steht eine Begehung mit dem Kölner Ordnungsamt an.

Zudem ist die IG am Donnerstag (25. August) zu einer aktuellen Stunde geladen, um ihre Probleme vorzutragen. Auch gibt es am Mittwoch (24. August) eine Aktion der IG Aachener Straße, wo die Tische allesamt so aufgebaut werden, wie es aussehen würde, wenn man den Platz abgeben müsste.

Fernandes hofft: „Vielleicht können wir noch etwas erreichen. Sollte es aber so weit kommen, ist das der sichere Tod für uns.“ Der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses Dirk Michel (CDU) macht den Gastro-Treibenden auf der Aachener Straße dagegen Hoffnung. „Wir werden alles tun, damit es auf der Aachener Straße so bleibt, wie es ist“, sagt er auf EXPRESS.de-Anfrage.