Geflüchtete Personen sollen in Köln bald unter besseren Wohnbedingungen leben. Bis 2024 möchte die Stadt ein großes Ziel umgesetzten. Ein Stufenplan erklärt, wo es hingehen soll.
Geflüchtete in KölnLebenswertere Wohnbedingungen? Stadt mit großen Plänen bis 2024
Aktuell stehen in Köln rund 1500 Plätze für Menschen zur Verfügung, die vor dem Ukraine-Krieg fliehen. Diese Unterbringungsmöglichkeiten wurden von der Stadt als „Reserve“ geschaffen, um Geflüchtete aufnehmen zu können, die durch nicht planbare, sehr kurzfristige Ereignisse Schutz suchen.
Regulär können laut Ratsbeschluss von Dezember 2021 nämlich 5764 geflüchtete Personen in Köln unterkommen. Für die Planung der Unterbringung für diese Menschen hat die Stadt einen Bericht veröffentlicht, laut dem bis Ende 2024 ein Ziel erreicht werden soll.
Köln: Alle Geflüchteten sollen bis 2024 in eigenen Wohnungen leben
Geflüchtete Menschen in Köln sollen dann nämlich alle in sogenannten „abgeschlossenen Wohneinheiten“ leben. Heißt: mit eigener Küche und eigenen Sanitäranlagen.
Aktuell ist dies nur bei 83,75 Prozent in Köln der Fall. Doch wie soll dieses Ziel umgesetzt werden? Ein Stufenplan verrät, wie die Stadt vorgehen will.
Ziel für 2022 ist es, diesen Prozentsatz vorerst auf knapp 90 Prozent anzuheben. Heißt: Über 89 Prozent der Geflüchteten sollen dann in Unterkünften mit eigener Küche und eigenen Sanitäranlagen leben.
Dafür müssen neue Plätze mit abgeschlossenen Wohneinheiten her. Standorte, die hingegen kein eigenes Bad und keine eigene Küche anbieten, sollen abgegeben werden. Im Detail soll das dann wie folgt aussehen:
- Sieben Einfamilienhaus-Objekten mit insgesamt 33 Plätzen wurden gekauft und zu geschlossenen Wohneinheiten umgebaut.
- Sofern die Corona-Pandemie es zulässt, sollen im Juli 327 Plätze in abgeschlossenen Wohneinheiten für Geflüchtete entstehen. Die Objekte an der Sinnersdorfer Straße und am Erbacher Weg werden aktuell noch als Corona-Quarantäne-Standorte genutzt. Sollte das Infektionsgeschehen die Umstrukturierung zu lassen, wird dafür ein kleinerer Quarantäne-Standort in der Aloys-Boecker-Straße entstehen.
- 95 Unterbringungsplätze sollen durch Neuanmietung von Apartments entstehen. Die Beschlussvorlagen werden aktuell vorbereitet.
- Geprüft wird die Anmietung einer Immobilie, die 17 abgeschlossene Drei-Zimmer-Wohnungen bietet. Damit würden rund 60 neue Plätze geschaffen werden.
- Im Juni soll ein größeres städtisches Bauprojekt mit mehreren Mehrfamilienhäusern im öffentlich-geförderten Wohnungsbau fertiggestellt werden, von dem auch Geflüchtete mit Bleiberechtsperspektive und Wohnberechtigungsschein profitieren. Wo genau das ist, ist nicht bekannt.
- Zum 31. Mai 2022 und zum 30. Juni 2022 sollen an den Gelenkbogenhallen in Deutz und an der Merianstraße in Seeberg insgesamt 320 Unterbringungsplätze mit Gemeinschaftssanitäranlagen aufgegeben werden.
Auch für das Jahr 2023 und 2024 sind bereits Pläne festgehalten worden. 2023 sollen demnach an der Potsdamer Straße in Weiden 48 neue Plätze mit abgeschlossenen Wohneinheiten entstehen. Weitere Mietobjekte mit 30 Plätzen sind in Planung.
Dafür sollen mehrere Standorte mit Gemeinschaftsanlagen, wie zum Beispiel am Severinswall und in Köln-Dellbrück abgerissen werden. Die zum Ziel gesetzte Quote soll damit auf 92,5 Prozent ansteigen.
Wohnungen für Geflüchtete: Stadt Köln erstellt Stufenplan
Auch für 2024 besteht laut Plan bereits die Aussicht auf die Anmietung von kleinen Apartments mit insgesamt 90 Unterbringungsplätzen. Weitere Objekte werden fortlaufend gesucht und sollen spätestens 2024 zur Verfügung stehen.
Zum 13. Oktober 2024 wird das letzte Hotel mit einer vertraglichen Bindung zur Unterbringung Geflüchteter aufgegeben. Damit soll dann die 100 Prozent-Quote erfüllt werden.