Das Strandbad in Langel verkommt immer weiter: Zwei Investoren waren an dem traditionsreichen Objekt interessiert, nun ist aber wohl eine traurige Entscheidung gefallen.
„Unheimlich traurig“Ruine am Rhein: Entscheidung um Kölner Strandbad wohl gefallen
„Einfach nur schlimm, wie es hier aussieht.“ Eine Spaziergängerin, die auf einer alltäglichen Gassirunde mit ihrem Hund am Langeler Rheinufer unterwegs ist, bringt es auf den Punkt. Bei der trefflichen Ausführung geht es um das Strandbad in Porz-Langel. EXPRESS.de berichtete in den vergangenen Monaten immer wieder über das einstige Ausflugsziel für viele Kölner und Kölnerinnen – und auch über den heutigen Zerfall des Gebäudes.
Nachdem sich im November, als EXPRESS.de die Situation um das ehemalige Restaurant erstmals beleuchtete, tatsächlich etwas tat und beispielsweise Wohnwagen-Leichen vom Parkplatz abtransportiert wurden, sieht es aktuell wieder schlimmer, zerstörter und dreckiger aus denn je. Müll türmt sich vorm und im Gebäude auf, die Fenster sind eingeschmissen und vom ehemaligen Gastraum ist ebenfalls nicht mehr viel übrig.
Strandbad in Langel: Mögliche Investoren jeweils abgesprungen
Dabei war im Februar die Rettung des Strandbads in Sicht: Zwei Investoren waren daran interessiert, das Gebäude zu kaufen und mit einem ausführlichen Konzept für die Wiederaufnahme des Restaurantbetriebes zu sorgen. Nun, knapp vier Monate später gibt es diesbezüglich ein Update – und das wird viele Kölner und Kölnerinnen traurig machen.
Denn im Gespräch mit EXPRESS.de gibt Dieter Redlin, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Porz, bekannt, dass die Gespräche mit den beiden möglichen Investoren auch geführt worden seien. „Allerdings sind beide wieder abgesprungen. Die Baukosten für die Sanierung sind einfach zu groß. Es ist fast unmöglich, mit diesem Projekt keine roten Zahlen zu schreiben“, so Redlin.
Nach den beiden Absagen sei ein weiterer Investor interessiert gewesen. Doch nach dem dieser der Stadt sein Konzept für das Strandbad vorlegen sollte, habe er sich nicht mehr zurückgemeldet.
Für Dieter Redlin eine bittere, aber nachvollziehbare Nachricht: „Ich finde das unheimlich traurig. Aber ich kann die Investoren auch verstehen. Das Gebäude ist wortwörtlich ein Scherbenhaufen. Es müsste eine komplette Betonsanierung vorgenommen werden, die Elektrik, die Heizungen und die sanitären Anlagen sind allesamt geklaut oder mutwillig zerstört worden. Es ist einfach nicht machbar.“
Zu lange habe der Vorpächter das Gebäude verwahrlosen lassen. Zwischenzeitlich hatten sich sogar Besetzer und Besetzerinnen rundum das Strandbad niedergelassen. Alle Kabel wurden herausgerissen, es wurde nächtelang gefeiert und gegrölt, sodass es zu vielen Polizei- und Ordnungsamteinsätzen kam. Und das einst beliebte Lokal wurde immer mehr zur Ruine, die nun offenbar nicht mehr zu retten ist.