Corona-Paradies?„Alles hat auf”: Kölner (20) in USA geimpft, doch Werte schockieren

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Nils Bücheler (20) wurde am 15. April 2021 in Miami geimpft, während das Corona-Impfangebot für seine Altersgruppe hierzulande noch in weiter Ferne liegt. 

von Madeline Jäger  (mj)

Köln – Der Kölner Nils Bücheler (20) ist am Donnerstag (15. April) in Miami mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft worden. Mit Schrecken schaut der Student auf die Situation in Deutschland, wo das Corona-Impfangebot für seine Altersgruppe noch in weiter Ferne liegt.

  1. Kölner (20) am 15. April in Miami geimpft
  2. Student aus Lindenthal traurig wegen Heimat-Situation
  3. Kölner wünscht sich für Deutschland schnellen Weg aus dem Lockdown

Nils Bücheler studiert seit zwei Jahren an der Barry University in Miami. Das letzte Sommersemester hat er aber komplett in Köln verbracht, weil ihm die Corona-Situation in den USA zu heikel wurde. Seit Januar 2021 lebt er jedoch wieder im sonnigen Miami, wo nun bereits die 16-Jährigen geimpft werden.

Kölner über Impfungen in den USA: „Man braucht nicht einmal einen Termin“

Im „Jackson Memorial Hospital-Christine E. Lynn Rehabilitation Center“ hat der Kölner sich letzte Woche seine erste Impfdosis Biontech/Pfizer abgeholt und ist nun sehr erleichtert.

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„Hier in Miami ist der Impfprozess ziemlich einfach geregelt. Man braucht nicht einmal einen Termin und kann einfach hingehen“, sagt Bücheler gegenüber EXPRESS.

Auch die meisten seiner Kommilitonen aus Europa hätten das Impfangebot in Miami wahrgenommen.

Kölner in Miami geimpft: „Sehr traurig, wie weit Deutschland hinterherhinkt

Nils Büchelers Freunde in Köln und auch seine Familie haben ihn nach der Erstimpfung beglückwünscht. Das langsame Impftempo in seiner Heimat bereitet dem 20-Jährigen Sorgen.

„Ich finde es sehr traurig, wie weit Deutschland momentan hinterherhinkt. Ich weiß nicht, was da passiert ist. Aber Amerika hat einfach mehr Impfstoff als Deutschland, das wissen wir ja alle. Doch in diesem Impftempo kann es doch nicht weitergehen“, kritisiert Bücheler.

Kölner (20) erlebt krasse Gegensätze: Clubs in Miami wieder geöffnet

Vier Monate nach Beginn der Impfkampagne in den USA haben nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC mehr als die Hälfte aller Erwachsenen im Land mindestens die erste Impfdosis erhalten.

Mit Schrecken stellt Bücheler im Kontakt mit Freunden aus Köln immer wieder fest, wie tief Deutschland noch im Lockdown steckt, während in Miami sogar die Clubs wieder geöffnet haben.

Köln vs. Miami: Stadt mit Inzidenzwert von 370

Doch ganz so rosig, wie es angesichts dieser Tatsache den Anschein nimmt, ist die Corona-Lage in Miami aktuell nicht. Im Gegenteil.

Wie die „New York Times“ berichtet, seien nach diversen Springbreak-Feiern die Corona-Infektionszahlen in Miami wieder rasant angestiegen. Pro Tag würden derzeit im Schnitt 1450 neue Corona-Fälle gemeldet. Das seien 27 Prozent mehr als noch vor zwei Wochen.

Das Virus würde sich mehr als doppelt so schnell verbreiten wie im landesweiten Schnitt. Die Sieben-Tage-Inzidenz liege bei rund 370 Neuinfektionen (pro 100.000 Einwohner).

Kölner (20) Student: „In Miami hat alles auf“

Trotzdem hat Miami die Ausgangssperre letzte Woche aufgehoben.

„In Miami hat alles auf und nicht nur hier ist das so. Auch in Texas haben alle Geschäfte, Restaurants, Bars und Clubs wieder geöffnet. Hier gilt zwar überall noch Maskenpflicht, aber der Lockdown ist vorbei“, sagt Bücheler.

Während Büchelers Kölner Freunde seit mehr als einem Jahr nicht in Clubs feiern können und mal mehr oder weniger im Corona-Ausnahmezustand verweilen, lebt der Kölner in Miami gerade in einer ganz anderen Welt.

„Viele blicken gerade mit etwas Neid auf meine Situation in Miami und nicht nur, wegen der vielen Sonne. Ich hoffe, dass sich das bald ändert und die Corona-Lage überall besser wird“, so der Wunsch des Studenten.