von Adnan Akyüz (aa)
Unmengen Müll in Wald gekipptKölner Bauer entlarvt Täter und bringt ihn zum Handeln
Köln/Erftstadt – Es ist ein Frevel, der einfach fassungslos macht. In Erftsadt wurde eine große Menge landwirtschaftlicher Müll illegal in einem Naturschutzgebiet in Friesheim entsorgt. Unmengen von Silofolien wurden einfach an einen Waldweg gekippt. Der Kölner Landwirt Markus Wipperfürth (47) hat sich auf die Suche nach dem mutmaßlichen Täter gemacht und ihn entlarvt.
Die illegale Müll-Aktion hat Landwirt Markus Wipperfürth, der seine Felder in Köln-Roggendorf und Pulheim bestreitet, wütend gemacht. Denn: Es war eindeutig, dass der Müll, dessen Volumen er auf 38 Kubikmeter (38.000 Liter) schätzt, aus der Landwirtschaft stammt. „Es ist Silofolie, wie wir sie auch etwa für Strohballen verwenden. Solche illegalen Aktionen schaden unserem ganzen Berufsstand. Wir Landwirte leben doch auch von der Natur“, sagt er.
Also machte er sich auf die Suche nach dem mutmaßlichen Täter. Er erklärt: „Wir Landwirte aus der Region sind ganz gut vernetzt. Ich habe in unseren Gruppen und auf Facebook nachgefragt. Zudem kann anhand der Nummer der Folien zurückverfolgt werden, wer sie gekauft hat.“
Kölner Landwirt sucht Täter: Illegaler Müll in Naturschutzgebiet in Erftstadt entsorgt
Dutzende Landwirte halfen dann bei der Suche. Dann kam der entscheidende Hinweis. „Auf den Fotos ist zu sehen, dass die Laufspur der Reifen im Vergleich zum Traktor verkehrt herum läuft. Ein Kollege schickte mir ein Foto eines Traktors mit einem Hakenlift, der auch verkehrt herum angebracht worden war. Da verdichtete sich der Verdacht, wer es gewesen ist“, schildert der Landwirt aus Köln.
Markus Wipperfürth, der im Juni bei einer Bauern-Protestaktion gegen die Agrarpolitik des Bundes mitgemacht hatte, sagt: „Dank unserer guten Zusammenarbeit konnten wir das schwarze Schaf finden. Der Mann aus der Eifel hat sich dann auch bei mir gemeldet und gesagt, dass der Müll ihm gehöre, er ihn aber nicht dort entsorgt habe.“ Ob das der Wahrheit entspricht, sei dahingestellt. „Ich bin weder die Polizei noch ein Richter“, sagt der Landwirt.
Landwirtschaftlicher Müll illegal in Wald in Erftstadt abegeladen
Da der Fall aber bei der Polizei bekannt geworden war und der mutmaßliche Täter offenbar Wind davon bekam, reagierte er. Ein anderer Landwirt, der den Frevel in Friesheim am Sonntag (1. November) entdeckt hatte, sagte, dass der gesamt Müll am Montagmittag (2. November) schon wieder weg war: „Der hat offenbar kalte Füße bekommen.“
Übrigens: Wer in Köln wilden Müll sieht oder eine Beschwerde zum Stadtbild hat, kann das der Stadt Köln unter der Internetadresse www.sags-uns.stadt-koeln.de melden, damit der Unrat fachgerecht beseitigt wird.