Freistehende Büdchen gibt es in Köln kaum noch. Und nun wird ein weiterer Kiosk platt gemacht.

Lange war unklar, was aus dem Büdchen im Kölner Stadtteil Riehl wird. Das Gebäude steht seit der Nachkriegszeit auf dem Riehler Plätzchen im Bereich des Hintereinganges des Kölner Zoos und befindet sich seit einigen Jahren in einem desolaten Zustand.

Kölner Büdchen in Riehl wird abgerissen

Es gab zwar Interesse, das Büdchen wieder zum Leben zu erwecken, aber alle Projekte scheiterten. Nun wird es abgerissen.

„Der Kiosk ist schon eingezäunt und kommt diese Woche weg“, erzählt ein Anwohner am Dienstagabend (29. Oktober 2024) gegenüber EXPRESS.de.

Die Stadt hat die Erlaubnis zur Nutzung der städtischen Fläche widerrufen. Der bisherige Eigentümer des Büdchens hat sich zu einem Rückbau des Gebäudes bereiterklärt. Weil der Eigentümer offenbar nicht das Geld für den Abriss hat, übernimmt die Stadt die Kosten.

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In Köln gibt es derzeit rund 1000 Büdchen – eine genaue Zahl liegt nicht vor. Dabei ist die Rede von drei unterschiedlichen Kiosk-Typen: das freistehende Büdchen, das Ladenlokal und das Büdchen, wo die Kundschaft aus einem Fenster heraus bedient wird.

In Riehl handelt es sich um ein freistehendes Büdchen, das auf einem kleinen Platz steht. Doch das verkommt immer mehr. Die Fassade ist verschmiert und das direkte Umfeld ist verschmutzt. Immer wieder wird Müll auf den Fensterbänken abgelegt.

Für den benachbarten Lotto-Laden-Inhaber Reiser war schon vor einem Jahr klar: „So kann das nicht bleiben, es wäre schon besser, wenn der weg kommt. Das sieht doch nicht mehr schön aus.“ Aber: „Der Kiosk ist auch kultig. Den gibt es hier schon ewig. Das ist ein bisschen wie Riehl-Tradition.“

Supermarkt in direkter Büdchen-Nachbarschaft

Comeback-Versuche des Büdchens scheiterten. Unter anderem auch, weil sich ein Rewe direkt in der Nachbarschaft befindet. Die Filiale hat bis 24 Uhr geöffnet. Aber diese Konkurrenz-Situation gibt es nicht nur in Riehl.

Schon etwas wehmütig ist der Riehler Schumacher Fenske. Statt harter Abriss-Keule hätte er es toll gefunden, wenn der Kiosk bleiben würde. „Wenn da so ein cooles Gastro-Konzept reingekommen wäre, das hätte das Veedel sicher beleben können.“

So wie beispielsweise der Kiosk am Eigelstein – gegenüber von der Jazz-Bar King Georg. Da sei genau so ein Büdchen umgebaut worden, zu einer Kaffeebar. Oder das Pico an der Agneskirche. Das sei ein Treffpunkt für alte und junge Menschen.