„Da lasse ich sonst keinen ran“Lustig und skurril: Kölner Corona-Tester packen aus

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Drei Corona-Tester aus Köln haben mit EXPRESS über ihre Alltagserfahrungen gesprochen. Hier ein Symbolfoto vom 25. Januar 2021 in Leipzig.

von Madeline Jäger  (mj)

Köln – Seit Monaten sind Corona-Tests aus dem Alltag vieler Menschen kaum noch wegzudenken. Die Corona-Tester sind dabei in einem kurzen und intimen Moment ganz nah an den Kölnern dran, denn sie nehmen den Abstrich – entweder aus der Nase oder dem Rachenraum. Oft erleben sie dabei lustige Momente und haben es aber auch immer wieder mit den Ängsten der Menschen zu tun.

  1. Drei Corona-Tester aus Köln packen aus
  2. Corona-Tester erleben häufig lustige und skurrile Momente 
  3. Diese Momente bringen die Kölner Corona-Tester zum Lachen

Kölner beim Corona-Test: „Ich versuche, Sie nicht wegzuschlagen“

Drei Kölner Corona-Tester schildern gegenüber EXPRESS Momente aus ihrer täglichen Arbeit, die oft lustig sind, manchmal irritieren, aber ihren Arbeitsalltag vor allem erheitern.

Damit sich kein Kunde aus einer der beiden Kölner Teststationen bloßgestellt fühlt, möchten die drei Kölner Corona-Tester ihre Namen nicht öffentlich preisgeben und teilen ihre Job-Erfahrungen daher anonym mit. Die drei Studenten sind aktuell stundenweise als Corona-Tester tätig. Der Verdienst liegt bei ihnen zwischen 15 und 18 Euro in der Stunde.

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Kölner Kundin witzelt: „Andere haben auch Kinder geboren – ich nicht“

„Wir haben manchmal Kunden, die einfach die totale Panik schieben“, sagt die Kölner Corona-Testerin Sarah Michel (Name geändert, d. Red.). So war es auch Anfang des Jahres bei einer Kundin, die sich völlig verängstigt vor dem Corona-Testabstrich vor ihr aufbaute und zu dann sagte: „Ich versuche Sie nicht wegzuschlagen, aber ich kann das nicht kontrollieren, weil ich Angst habe“, so die Kölnerin. Während die Corona-Testerin versuchte, der Frau gefühlvoll die Angst vor dem Abstrich zu nehmen, kam es dann zu einem lustigen Moment.

„Ich habe versucht, die Frau zu beruhigen und meinte, dass das nur ein dünnes Stäbchen ist, das jetzt in die Nase kommt und 'wir das alle geschafft haben.' Sie schaffen das auch!“, so die Testerin. Doch die verängstigte Kölnerin sagte daraufhin: „Andere haben auch Kinder geboren – ich nicht und das habe ich auch nicht vor“, mokierte sich die Frau. Und alle begannen zu lachen.

Kölner Kundin: „Da lasse ich sonst keinen Fremden ran“

Ein anderer Corona-Tester aus der Kölner Südstadt hat es ebenfalls regemäßig vor allem mit Frauen zu tun, die den einen oder anderen witzigen Spruch von sich geben. „Erst letzte Woche hat eine Frau vor dem Rachenabstrich zu mir gesagt: 'Da lasse ich sonst keinen Fremden ran, also seien Sie vorsichtig' und wir sind beide in schallendes Gelächter ausgebrochen“, so der Student.

„Ich glaube, für die Kunden ist es oft ganz wichtig, einen witzigen Spruch zu bringen, um ihre Angst vor dem Test zu überspielen. Wir Tester machen da gerne mit“, erklärt der Kölner. Oft habe er auch schon diesen Spruch zu Ohren bekommen: „Schwanger werden kann man davon aber nicht – oder?“

Kölner Teststationen: Würgereiz kann zum Problem werden

Gerade vor dem ersten Corona-Test hätten viele Kunden Bedenken, weil seit Monaten fiese Gerüchte vom Stäbchen in der Nase kursieren, das zumindest gefühlt – erst im Gehirn wieder rauskommt.

„Wir versuchen den Abstrich so gefühlvoll wie möglich zu nehmen und sind ja auch mittlerweile auf den Rachenabstrich umgestiegen“, sagt der Kölner Student dazu. Der eine oder andere habe dabei aber grobe Probleme mit dem Würgereiz und manche müssten sich auch schon mal übergeben. „Das sind wir ganz diskret, das kann jedem passieren“, betont der Student.

Köln: Wutentbrannte Kunden, wenn Corona-Tester an die Nase müssen

In einer anderen Kölner Teststation werden PCR-Tests und Antikörper-Tests angeboten. Hier haben sich sogar schon Prominente übergeben. Denn der Corona-Testabstrich muss hier sowohl im Rachen, als auch im Nasenraum genommen werden. Offensichtlich nicht jedermanns Sache.

Student Nils Schmitz (Name geändert, d. Red.) nimmt den Abstrich häufig bei Mitarbeitern von Unternehmen, die von ihrem Chef zum Test geschickt werden.

„Das sind oft Kunden, die sich wohl vorher nicht über den Test informieren und dann richtig wütend werden, wenn ich auch an die Nase muss. Ich hatte immer wieder Kunden, die dann wutentbrannt gegangen sind“, so der 26-Jährige.