Die Auszubildenen der Kölner Feuerwehr sollen weniger Gehalt bekommen als ursprünglich vereinbart. „Ein Unding“, sagt Gerrit Krupp von der SPD.
„Ein Unding“Weniger Gehalt als vereinbart: Ärger um Azubis der Kölner Feuerwehr
Die Stadt sucht händeringend Nachwuchskräfte für die Feuerwehr. Dazu passt nicht, wie sie mit Feuerwehr-Auszubildenden umgegangen ist.
Mit den Retterinnen und Rettern wurde ein Arbeitsvertrag geschlossen, dessen Leistungen im Nachhinein jetzt nicht erfüllt werden sollen.
Feuerwehr Köln: Azubis bekommen weniger Gehalt – „ein Unding“
Es ist längst bekannt, dass die Berufsfeuerwehr Köln große Nachwuchssorgen hat. Daher nimmt man inzwischen jede Bewerberin und jeden Bewerber mit Kusshand, der auch branchenfremd ist und sich für die Feuerwehr entscheidet.
Fast 40 Azubis hat die Stadt Köln als zuständige Behörde für die Arbeit der Retterinnen und Retter gewinnen können. „In Stufe 1 (bis zum 19. Monat) der Ausbildung erhalten die Lehrlinge ein Gehalt von rund 930 bis 1000 Euro“, so Stadtsprecherin Simone Winkelhog zu EXPRESS.de.
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„Nach erfolgreichem Abschluss der ersten Stufe werden die Auszubildenden als Brandmeisteranwärterinnen und -anwärter in den Vorbereitungsdienst (Stufe 2) übernommen. Die Besoldung erfolgt ab diesem Zeitpunkt nach den Regelungen des Landesbesoldungsgesetzes“, so Winkelhog weiter. Also ein Grundgehalt von ca. 1350 Euro. Daneben wird derzeit ein Anwärtersonderzuschlag von 35 Prozent der Grundbezüge gezahlt.
Da liegt jetzt das Problem. Denn die Stadt versprach in dem Arbeitsvertrag der Stufe 2, einen Sonderzuschlag von 90 Prozent zu zahlen, nicht nur 35 Prozent.
Im September wurde die Stadt Köln vom Innenministerium NRW darauf hingewiesen, dass in der Ausschreibung zur Stufenausbildung ein Sonderzuschlag von 90 Prozent gegen das Landesbesoldungsgesetz verstoßen würde.
Daher wurde sechs betroffenen Azubis mitgeteilt, dass sie statt eines Zuschlags von 1200 nun 740 Euro weniger erhalten.
Die Azubis hatten natürlich das Geld einkalkuliert, waren nach Köln gezogen und hatten teure Wohnungen gemietet, die sie jetzt kaum bezahlt bekommen, berichtet der WDR.
Ursprünglich wollte die Stadt sogar 4000 Euro bei jedem Azubi zurückfordern, die zu viel gezahlt wurden. Doch davon nahm man inzwischen Abstand. Fest steht jedoch: Die Azubis bekommen weniger Geld. Versprechen gebrochen.
Die Politik ist auf dem Baum. Gerrit Krupp, verwaltungspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion: „Versprechen sind einzuhalten. Dass die Stadtverwaltung jetzt bei den Azubis der Feuerwehr die Zuschläge kürzt und zunächst auch noch Rückzahlungen einforderte, ist ein Unding. Wir können froh sein, wenn wir junge Menschen noch für diesen gefährlichen und hoch belastenden Dienst an der Allgemeinheit finden können.“