Nach dem Brand eines Zirkuszeltes in der Nacht zu Dienstag (26. März) im Stadtteil Wahn sucht die Polizei Köln dringend nach Zeuginnen und Zeugen.

Laut Polizei hatten gegen 22 Uhr mehrere Menschen das Feuer in der Albin-Köbes-Straße gemeldet. Am Zirkuszelt soll dabei ein Schaden von mehreren tausend Euro entstanden sein. Verletzt wurde niemand.

Köln: Polizei sucht Zeugen nach Brandstiftung an Zirkuszelt

Der Circus Charles Monroe steht jetzt durch den Brand vor großen Problemen. „Gestern Nacht gegen 22.20 Uhr wurden wir von Passanten lautstark mit Rufen ‚Feuer, Feuer! Es brennt!‘ aus dem Schlaf gerissen. Worauf unser erster Weg in Richtung Tierzelt führte und uns schon hoch lodernde Flammen auf unserem nah abgestellten Zeltwagen ins Auge stachen“, beschreibt der Zirkus die brenzlige Situation am Abend.

Sofort habe man angefangen, gegen die Flammen anzukämpfen und das Feuer zu löschen. „Glücklicherweise sind weder Mensch noch Tier verletzt worden. Jedoch ist unser Zirkuszelt an den tragenden Dachplanen sehr stark beschädigt und definitiv in diesem Zustand nicht nutzbar“, teilt der Zirkus auf Facebook mit.

Im Gespräch mit EXPRESS.de erklärt Marco Krämer (30), der in 7. Generation im Zirkus ist: „Für uns ist das wie eine Beerdigung. Der Zirkus ist nicht nur unser Arbeitsplatz, sondern unser Zuhause. Mein Sohn wurde letztes Jahr in diesem Zelt getauft“.

Jetzt hoffen die Zirkusleute, dass ihr Zelt schnell repariert werden kann. „Ein Zelt ausleihen, ist schwierig, da andere Zirkusfamilien auch nur ein Zelt haben“, sagt Krämer noch.

Tournee durch die Kölner Veedel sollte am 7. April starten

Wer sowas machen könnte, weiß Marco Krämer auch nicht. „Vielleicht waren es Tierrechtler, obwohl wir nur eine handvoll Kleintiere haben. Oder Halbstarke oder die Konkurrenz?“, mutmaßt er. Dabei gelte die Zirkusbranche generell als solidarisch, sagt er. Zwar habe der Zirkus eine Betriebshaftpflichtversicherung, aber keine gegen Brandschutz. 

Wie hoch der entstandene Sachschaden ist und ob eine Reparatur möglich ist, müsse nun durch einen Gutachter feststellt werden. „Unsere Tournee durch die Kölner Veedel sollte am 7. April starten. Ob, oder wann unsere Saison nun beginnt ist ungewiss...“, hieß es noch.

Hier mehr lesen: Einsatzkräfte massiv behindert – Dramatische Szenen in Kölner Veedel

Nach einer Sichtung von privaten Videoaufnahmen, deuten laut Polizei erste Hinweise darauf hin, dass ein bislang noch nicht identifizierter Mann die Plane des Zirkuszeltes vorsätzlich in Brand gesetzt haben soll.

Er trug zum Tatzeitpunkt eine dunkle Jacke und eine Hose mit Reflektoren am Knie.

Wer Hinweise zum Tatgeschehen oder zum Tatverdächtigen geben kann, wird gebeten, sich bei dem Kriminalkommissariat 15 unter der Rufnummer 0221/22 90 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu melden.