Das Gastro-Beben geht weiter, denn es bleiben schwere Zeiten für die Gastronomen der Stadt. Zwar ist der Lockdown gefühlt schon eine Weile her, doch die Schwierigkeiten für die Wirte der Stadt sind kaum weniger geworden. Ihnen ist schlicht das Personal ausgegangen!
Gastro-BebenWeitere Wirte schließen: Großer Kellner-Mangel in Köln immer heftiger
Köln. Was schon Mancher im Urlaub als Gast europaweit an manchen Touristen-Hotspots im Sommer mitbekam, erreicht längst das eigene Veedel: Viele heimische Betriebe brauchen und suchen händeringend Kellner!
EXPRESS.de hatte vom bekannten Kölner Restaurant „Bieresel“ berichet. Inhaber Alexander Manek hat sich mangels Personal dazu entschließen müssen, zwei Tage die Woche den beliebten Laden ruhen zu lassen.
Und der namhafte Gastronom ist bei weitem kein Einzelfall in der Stadt.
EXPRESS.de hörte sich in der Szene um. Auch Daniel Rabe von der „Bagatelle“ (u.a. Sülz, Ehrenfeld, Südstadt) schildert uns das Dilemma einer ganzen Branche: „Es ist existenziell. Als normaler Kunde bekommt man es nicht so mit, aber wenn man genau hinschaut, merkt man, dass manche Wirte neurdings erst später öffnen und die Terrassen nicht voll bestuhlen“, sagt er.
Der Gastro-Profi und Familienvater weiter: „Corona ist eine Ursache, definitiv, denn wir wussten ja nicht, ob wir wieder in den Lockdown und Kurzarbeit müssen. Die Bagatelle hat noch kein Riesenproblem, aber ich weiß von vielen namhaften Gastronomen, bei denen es eng wird. Wenn du zwei Tage schließt, hast du schnell 20 Prozent weniger Umsatz.“
Kölner Filos-Wirt: „Viele haben sich im Lockdown umorientiert“
Giorgios „Jorgo“ Milousis vom Filos in der Südstadt hat nur einen Steinwurf entfernt die gleichen Probleme: „Viele werden sich im Lockdown umorientiert haben und machen jetzt etwas anderes als Gastronomie. Das ist eine Erklärung, die ich mir denke. Wir merken auch, dass es schwieriger geworden ist, Personal zu finden. “
Er weiß auch: „Viele Kollegen, die man fragt, sind alle auf der Suche. Wir sind noch versorgt, aber wir kriegen auch Probleme, wenn Mitarbeiter abspringen würden.“
Ebenfalls bestätigt Manfred Schubi Zender das Dilemma. Mit seiner Frau Elke steht er in der vor allen unter den Karneval-Begeisterten beliebten kölschen Eckkneipe „Em Hähnche“ an der Gereonskirche am Tresen.
Der bestens vernetzte Wirt sagt uns zum Thema Personalmangel: „Die Thematik geht an niemandem spurlos vorüber. Auch wir em Hähnche haben jetzt zwei Ruhetage deshalb. Wenn jemand ausfällt, wird es schwer und immer schwerer Ersatz zu finden.“
Auch in der Altstadt greift das Problem um sich. „Noch geht es knapp gut", so Frank Markus vom „Dom im Stapelhaus". Er sieht insbesondere bei den Aushilfen große Probleme. „Die Abwanderung durch Corona aus der Gastronomie wird uns noch lange beschäftigen."