„Handel leidet darunter“Drogenabhängige in Kölner Innenstadt – Lage spitzt sich zu

Menschen bewegen sich in der vollen Kölner Innenstadt. Aktuell soll die Kundschaft jedoch durch aggressive Drogenabhängige verschreckt sein.

Viele Händler beklagen aktuell, dass aggressive Drogenabhängige am Neumarkt ihnen die Kunden verschrecken. Auf dem Foto ist die volle Kölner Innenstadt am 4. Juni zu sehen.

von Madeline Jäger  (mj)

Köln. Die Kölner Händler in der Innenstadt haben nach dem zweiten Lockdown mit vielen Problemen zu kämpfen. Schon seit Jahren gibt es am Neumarkt viele Drogenabhängige und sichtbare Obdachlosigkeit. Einige Initiativen haben bereits versucht, dem Problem entgegenzuwirken. Aktuell verschrecken aggressive Drogenabhängige die Kunden der Händler in der Kölner Innenstadt. „Die Lage spitzt sich zu und der Handel leidet darunter“, betont Stadtmarketing-Geschäftsführerin Annett Polster.

Kölner Innenstadt: Händler machen Obdachlose und Drogenabhängige am Neumarkt zu schaffen

„Mit der Wiedereröffnung der Geschäfte nach dem zweiten Lockdown werden die Entwicklungen der Drogen- und Obdachlosenthematik vor allem rund um den Neumarkt nochmals offensichtlicher und zeigen ihre Auswirkungen bis weit in angrenzende Handelslagen auf. Die Lage ist nicht nur hier unverändert schlecht, viele weitere Areale der Kölner Innenstadt entwickeln sich ebenfalls zu Drogen-Hotspots; Betteln und Wegelagerei haben sich nochmals verstärkt festgesetzt“, erklärt Stadtmarketing-Geschäftsführerin Annett Polster gegenüber EXPRESS.

Die Situation rund um aggressive Drogenabhängige am Neumarkt habe sich so weit verschärft, dass Kunden oftmals nicht mehr wiederkommen.

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Die nach den Corona-Entwicklungen ohnehin stark gebeutelten Kölner Händler müssten sich nun zusätzlich darüber Gedanken machen.

Drogenkonsum am Kölner Neumarkt: Initiativen vorhanden, aber „signifikante Entwicklungen leider nicht erkennbar“

„Auch wenn es diverse Initiativen gibt, die sich mit viel Engagement seit geraumer Zeit kümmern, sind signifikante Entwicklungen leider nicht erkennbar und der bereits stark gebeutelte Handel, die Immobilieneigentümer oder Kirchen müssen mit selbst finanzierten Sicherheits-, Sauberkeits- und Ordnungsmaßnahmen gegensteuern“, kritisiert Polster.

Köln: Drogenkonsumraum am Neumarkt ab September 2021

Auch der Stadt Köln ist das Problem am Neumarkt hinreichend bekannt.

„Die Situation am Neumarkt ist trotz des mobilen Drogenhilfeangebotes angespannt, die Konsumplätze sind nicht ausreichend und zurzeit nur werktags verfügbar,“ so die Stadt Köln in ihrer Beschlussvorlage vom 4. Juni 2021 .

In einem aktuellen Ratsbeschluss vom 24. Juni 2021 hat sich der Rat für die Inbetriebnahme eines neuen Drogenkonsumraums am Neumarkt entschieden.

Ab dem 1. September 2021 soll der Drogenkonsum unter Eigenregie der Stadt und des Kölner Gesundheitsamts starten. Doch reicht diese Initiative aus?

Kölner Neumarkt: Stadtmarketing fordert erhöhte Präsenz von Ordnungskräften

„Aus Sicht von Stadtmarketing Köln bietet auch hier ausschließlich der geforderte ganzheitliche Gestaltungsansatz für die Kölner Innenstadt eine nachhaltige Grundlage für die Umkehr der Entwicklung. Bis es hierzu kommt, ist die Stadt gefordert, die aktuelle Situation durch eine erhöhte Präsenz von Ordnungskräften für die betroffenen Anwohner, Geschäftsleute und Besucher der Innenstadt erträglicher zu gestalten. Die Übernahme hoheitlicher Aufgaben durch private Sicherheitsfirmen kann und darf nicht die Lösung sein“, appelliert Polster.