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Treppe führt in die TiefeSpektakuläre Gruft auf Kölner Friedhof – die Geschichte hinter dem Luxus-Grab

Auf dem Melaten-Friedhof sticht ein Grab hervor. Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Gruft wurde wieder aufgebaut.

von Matthias Trzeciak  (mt)

Dieses Grab galt lange als das luxuriöseste Grab auf dem Kölner Melaten-Friedhof. Die alte Gruft gehörte der Familie des Schokoladen-Unternehmers Stollwerck.

„Doch im Zweiten Weltkrieg wurde die Gruft durch eine Bombe zerstört. Zurück blieb ein Trümmerhaufen, eine Ödfläche“, erklärt die Melaten-Kennerin und ehemalige Dombaumeisterin Dr. Barbara Schock-Werner im Gespräch mit EXPRESS.de.

Kölner Melaten-Friedhof: Stollwerck-Gruft wieder aufgebaut

Vor vier Jahren wurde die Gruft aufwendig wieder aufgebaut – in modernem Stil. Seitdem fragen sich viele Besucher und Besucherinnen des größten Kölner Friedhofs, wer dort im Sommer beerdigt wurde.

Schock-Werner beschreibt in ihrem Buch „Mein Melaten“ (erschienen im Greven Verlag) die Hintergründe zum Wiederaufbau der ehemaligen Stollwerck-Gruft.

Die Kölner Friedhofsbehörde hatte bereits vor vielen Jahren Kontakt mit der Familie Wisplinghoff aufgenommen. Ein Pate wurde gesucht, um diese einmalige Liegenschaft wieder aufzubauen.

„Auch um der Stadt Köln und dem Melaten-Friedhof etwas Gutes zu tun, kauften die Eheleute Wisplinghoff die völlig verfallene Grabstätte auf 99 Jahre und beauftragten den Architekten Hanspeter Kottmair mit dem Entwurf“, so Schock-Werner in ihrem Buch. Nur durch das bürgerliche Engagement der Familie Wisplinghoff gelang es, die Grabstätte neu zu errichten.

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Die Kölner Steinmetzwerkstatt Schwieren nahm sich dem Projekt an. Entstanden ist eine einzigartige Gruft.

Der erste Blick täuscht. „Es handelt sich nicht um einfache Betonblöcke, hier wurde ein spezieller Stein aus Österreich verbaut“, erklärt Steinmetz Jan Michael Schwieren. „Es handelt sich um Tobler Sandstein, der im Vorarlberg abgebaut wird.“

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Insgesamt hat die Gruft 30 Liegeplätze. Hinter einer dicken Steintür befindet sich eine Treppe, über ca. 12 Stufen gelangt man in die Tiefe der Grabstätte. Der Innenbereich verfügt über ein spezielles Belüftungssystem, das ohne Stromversorgung funktioniert. Licht fällt über zwei großflächige Milchglasscheiben in das Innere.

Bis zum Sommer war die Gruft leer. Am 26. Juli 2024 starb Dr. Uta Wisplinghoff im Alter von 84 Jahren. Sie wurde im August in der Grabstätte beerdigt.

Sie war die Gründerin des Labors Dr. Wisplinghoff mit Sitz in Köln – eines der größten unabhängigen medizinischen Privatlabore in Europa, das seit über 45 Jahren besteht.