Mitten in CoronakriseKölner Mieter müssen zu ungewöhnlichen Mitteln greifen

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Mieterin Pia Kagelmacher mit den Wasserflaschen, die sie zum Duschen benutzt hat.

von Adnan Akyüz  (aa)

Köln – Die Coronakrise verlangt derzeit viel von den Kölnern ab. Wegen des Kotaktverbots bleiben viele zu Hause. Manche erleiden dabei einen Lagerkoller, andere machen sich in den eigenen vier Wänden eine schöne Zeit. Familie Kagelmacher und deren Nachbarn aus der Südstadt hat es gerade doppelt getroffen. In dem Haus, in dem sie leben, gibt es seit drei Wochen kein Warmwasser.

Stellen Sie sich mal vor, sie können nicht duschen. Das Klo geht auch nicht. Die Decke tropft. So geht es Pia Pamela Kagelmacher aus Köln. In Ihrer Wohnung und den zwei weiteren Parteien im Haus an der Straße Im Ferkulum herrscht Notstand. Grund ist ein Wasserrohrbruch.

Kölner Mieterin Pia Kagelmacher: „Müssen mit Wasserflaschen duschen“

Die Kölnerin, die seit zwei Jahren mit ihrem Kind (7) dort lebt, schildert: „Wir duschen mit Wasserflaschen. Wir können ja wegen der Coronakrise nicht in ein Hotel oder zu Bekannten. Wir mussten das Wasser abstellen, da im dritten Obergeschoss ein Rohrbruch ist. Dort kommt das Wasser aus den Fliesen und bei uns in der ersten Etage tropft die Decke.“

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Die Mieter in dem Haus sind Mitglied beim Mieterverein Köln und haben mit dessen Hilfe die Miete um 20 Prozent gemindert. Der Vermieter ist gestorben, ein Hausverwalter ist zuständig.

Kölner Mieterin Pia Kagelmacher: „Es hat im ganzen Haus nach Öl gestunken“

„Wir haben den Schaden der Hausverwaltung gemeldet. Dann kamen Handwerker, die alles nur schlimmer gemacht haben“, so die Mieterin. Nach der „Reparatur“ habe es im ganzen Haus nach Öl gestunken, da der Tank im Keller aufgefüllt wurde, damit die Heizung wieder funktioniert.

Wasserrohrbruch in Köln: Feuerwehr ließ Provisorium abbauen

Wegen des Gestanks haben die Bewohner die Feuerwehr gerufen, die alles wieder abbauen ließ, da es nicht fachgerecht gemacht wurde. Der Hausverwalter Nikolas Horstmann sagt auf EXPRESS-Anfrage dazu: „Wir haben die Anlage notdürftig reparieren lassen. Die Anlage funktioniert, es gibt Warmwasser und die Heizung geht auch.“

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Das erleben die Mieter aber anders. Sie haben auf eigene Rechnung einen anderen Handwerker beauftragt. Laut der Firma muss die ganze Wand aufgerissen werden. Das dauere noch mindestens eine Woche.

Immerhin: Bei Frau Kagelmacher läuft seit einigen Tagen das Wasser wieder, aber keine Heizung. Die Nachbarn holen sich bei ihr das Warmwasser, bis die Reparaturen beendet sind.