Der Tod von Ex-Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub sorgt weiter für Schlagzeilen. Jetzt steht sein Bruder im Fokus.
Wie lief es wirklich?Kölner Milliardär (†58) ist tot – jetzt Ermittlungen gegen seinen Bruder
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Nach dem Tod von Karl-Erivan Haub (r.) läuft nun ein Ermittlungsverfahren gegen Bruder Christian (l.). Auf dem Foto sind die beiden 2009 mit der damaligen Kanzlerin Angela Merkel zu sehen.
Seit mehr als sechs Jahren ist Karl-Erivan Haub (†58) tot, vor drei Jahren wurde er auch offiziell für tot erklärt. Doch Ruhe kehrt in den Fall des Kölner Milliardärs nicht ein!
Jetzt läuft ein Ermittlungsverfahren gegen Bruder Christian Haub. Das hat Staatsanwalt Ulrich Bremer am Donnerstag (11. April 2024) offiziell bestätigt.
Staatsanwaltschaft Köln geht Vorwurf einer falschen Aussage nach
Die Staatsanwaltschaft Köln hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts der falschen Versicherung an Eides statt gegen den Chef der Tengelmann-Gruppe, Christian Haub, eingeleitet.
Die Ermittlungen stehen im Zusammenhang mit dem Verschwinden des früheren Chefs der Gruppe, Karl-Erivan Haub, in den Schweizer Alpen. Christian Haub weist den Vorwurf zurück.
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Beim Spiel gegen den FC Bayern München im Mai 2018 wurde Karl-Erivan Haub auch im Rhein-Energie-Stadion gedacht.
„Aufgrund einer erstatteten Strafanzeige wird dem Vorwurf nachgegangen, der Bruder des Verschollenen, Christian Haub, habe im Mai 2021 vor dem Amtsgericht Köln eine Versicherung an Eides statt abgegeben, die teilweise falsch gewesen sei“, erklärt Bremer.
Und weiter: „In der Strafanzeige ist unter anderem vorgetragen worden, dass dem Beschuldigten - entgegen seinen Angaben - belastbare Hinweise darauf vorgelegen hätten, dass der Verschollene Karl-Erivan Haub noch leben könnte.“ Die Ermittlungen dauerten an. Für Haub gilt die Unschuldsvermutung, wie immer in solchen Fällen.
Gibt es Hinweise, dass Karl-Erivan Haub doch noch lebt? Immer wieder Gerüchte
Gibt es also Hinweise, dass Karl-Erivan Haub noch lebt? Aktuell wohl nicht. Die Staatsanwaltschaft sieht aktuell keinen Anlass, die Aufhebung der Todeserklärung für Karl-Erivan Haub zu beantragen. Hierfür müsste feststehen, dass der Verschollene die Todeserklärung überlebt habe. „Dies ist derzeit nicht der Fall“, betonte Bremer.
Christian Haubs Anwalt Mark Binz wies den Vorwurf unrichtiger Angaben zurück. „Selbstverständlich ist an dem Vorwurf nichts dran“, teilte er mit. „So hat es bis vor wenigen Wochen auch noch die Staatsanwaltschaft Köln gesehen und daher die Aufnahme von Ermittlungen abgelehnt.“
Karl-Erivan Haub, einer der reichsten Deutschen, war im April 2018 in Zermatt allein zu einer Skitour aufgebrochen und nicht zurückgekehrt. Die Familie geht davon aus, dass der damals 58-Jährige am Klein Matterhorn tödlich verunglückte.
Der Fall erregt seitdem die Gemüter – und hat viel weitere Berichterstattung nach sich gezogen. 2021 wurde Haub vom Kölner Amtsgericht zwar für tot erklärt, seitdem gab es allerdings mehrere Medienberichte über Zweifel am Tod des erfahrenen Skiläufers. Das Gericht hielt sie aber nicht für belegbar.
Unter anderem hatte die Autorin Liv von Boetticher bei der Staatsanwaltschaft angegeben, ein von einer Überwachungskamera in Moskau im Februar 2021 aufgenommenes Foto gesehen zu haben, auf dem „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ Karl-Erivan Haub zu sehen sei.
Beim milliardenschweren Handelskonzern Tengelmann, zu dem unter anderem Kik und Obi gehören, hat Christian Haub nach dem Tod seines Bruders die alleinige Geschäftsführung übernommen. (mit dpa)