In Köln hat jemand in einem Naturschutzgebiet Silvesterfeuerwerk gezündet.
Heftige Strafen drohenKölner mit unglaublichem Fund im Naturschutzgebiet – „das ist einfach grauenhaft“
von Adnan Akyüz (aa)
Der Böller-Wahnsinn hört nicht auf. Auch eine Woche nach Silvester beschäftigen Raketen und Co. weiterhin die Menschen in Köln. Ein Fund in einem Naturschutzgebiet sorgt für besonders großen Ärger.
Die einen sind dafür, die anderen dagegen. Das Zünden von Feuerwerk an Silvester erhitzt bundesweit die Gemüter – die Politik diskutiert sogar über ein generelles Verbot.
Köln: Raketen und Böller im Naturschutzgebiet gezündet
In Köln-Worringen hat ein Spaziergänger am Sonntag (5. Januar 2025) einen erschreckenden Fund gemacht. Mehrere Dutzend abgebrannte Raketen und Böller liegen im Naturschutzgebiet, offensichtlich wurden sie dort gezündet. Der Müll wurde einfach liegengelassen.
Der Kölner möchte anonym bleiben und sagt: „Leider muss ich mich wirklich fragen, was mit den Menschen dieser Stadt los ist. Nicht nur, dass es an Unverschämt kaum zu übertreffen ist, in einem Naturschutzgebiet Silvesterfeuerwerk zu zünden, auch an einem Ort wo sich diverse Tiere aufhalten, seinen Müll nicht wegzuräumen, ist einfach grauenhaft.“
Er fragt sich: „Wäre es hier nicht an der Stadt Köln, eine Verbotszone zu errichten? Auch im Nachgang die AWB zu schicken? Dieser Müll landet zwangsweise irgendwann in den Mägen irgendwelcher Wildtiere oder im Rhein.“
Die Stadt Köln hatte ja in der Domumgebung und den Ringen an Silvester Verbotszonen für Feuerwerk eingerichtet. Wie sieht das im Naturschutzgebiet Worringen-Langel aus?
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Auf Anfrage von EXPRESS.de stellt Stadtsprecherin Sabine Wotzlaw klar: „In Naturschutzgebieten, Landschaftsschutzgebieten und geschützten Landschaftsbestandteilen verbietet der Landschaftsplan der Stadt Köln zum Schutz der Natur das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen.“
Allerdings dürfe in Landschaftsschutzgebieten und geschützten Landschaftsbestandteilen Silvesterfeuerwerk am 31. Dezember und 1. Januar nach Maßgaben des Sprengstoffrechts gezündet werden. „In Naturschutzgebieten ist das Zünden von Feuerwerk nie erlaubt. Auch Müll darf nicht abgeladen werden“, so die Sprecherin.
Denn dort leben Tiere wie über 9o Vogelarten, die dort brüten, rasten und überwintern. Auch 50 verschiedene Wassertierarten wie Fische, Muscheln und Krebse, seltene Libellen, Schmetterlinge und andere Insekten sind in der Rheinaue beheimatet.
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Für die Verantwortlichen könnte der Silvester-Spaß teuer werden. Das Abbrennen von Feuerwerk und das Abladen von Müll in Naturschutzgebieten stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, wie die Sprecherin weiter erklärt.
Die Höhe des Bußgeldes richte sich dabei nach Art und Schwere des Verstoßes im Einzelfall. Für die Böllerverbotszonen in der Kölner Innenstadt hatte die Stadt Bußgelder bis zu 50.000 Euro vorgesehen. Wer also sieht, dass in einem Naturschutzgebiet Böller oder Raketen gezündet werden, sollte das städtische Ordnungsamt informieren.