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Kölner Professor warntDarum ist Grillen für Kinder in Corona-Zeiten brandgefährlich

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Die Grillsaison beginnt jetzt. Damit steigt die Unfallgefahr für Kinder massiv.

von Oliver Meyer  (mey)

Köln – Wenn Tobi (13) heute seinen Körper im Spiegel anschaut, dann sind da viele Narben. Narben von verbrannter Haut und vielen schmerzhaften Operationen.

Denn Tobi stand mit vier Jahren neben seinem Vater, als der den Holzkohlegrill mit Brennspiritus anzünden wollte. Die Stichflamme erfasste Gesicht und Oberkörper des Kindes und verletzte es schwer. Warum die Gefahr von Grillunfällen in Corona-Zeiten deutlich steigt, erklärt Chefarzt Professor Dr. Thomas Boemers vom Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße.

Kölner Corona-Krise: Grillen ist für Kinder spannend

Die Sonne lacht vom strahlend blauen Himmel – das ideale Wetter, um die Grillsaison einzuläuten. Professor Boemers, Chefarzt im „Zentrum für schwerbrandverletzte Kinder“ der Klinik für Kinderchirurgie: „Da die Familien aufgrund der Kontaktbeschränkungen kaum etwas unternehmen können, ist das Grillen für die Kinder natürlich auch ein Highlight und eine willkommene Ablenkung“, erklärt er gegenüber EXPRESS. „Die Kleinen sind dann gerne ganz nah dran mit der Nase, wenn der Papa die Holzkohle aufschüttet. Und leider auch, wenn der Vater mit Brennspiritus hantiert.“

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Professor Dr. Thomas Boemers warnt eindringlich davor, mit Flüssigkeiten die Grillkohle anzuzünden.

Leider benutzen noch immer viele Hobbygriller hochbrennbare Flüssigkeiten, um die Kohle zum Glühen zu bringen. Was kaum jemand weiß: Der Gesetzgeber hat inzwischen entschieden, dass im Falle eines Unglücks der Nutzer solcher Flüssigkeiten für Personen- und Sachschäden haftbar gemacht werden kann.

Kölner Professor und sein Team behandeln schwerverbrannte Kinder

Professor Boemers und sein Team behandeln in jeder Saison viele solcher Grillunfälle. „Die Kinder erleiden aufgrund ihrer Körpergröße vor allem im Bereich des Gesichts und des Oberkörpers teils schreckliche Verbrennungen. Sie leiden in der Folge extrem an den seelischen und physischen Verletzungen.“

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Daher gilt: Wer einen Grill anzündet, muss Kinder auf Abstand halten. Drei Meter sollten es sein, denn Kinder toben gern übermütig herum und haben dann schnell den Grill erreicht. Oberstes Gebot: Keine Flüssigkeiten zum Anzünden verwenden, der Grill sollte stabil stehen. Mehr Infos gibt es auf der Seite „Paulinchen“, der „Initiative für brandverletzte Kinder e.V.“ (www.paulinchen.de).

Professor Boemers appelliert eindringlich an die Kölner: „Denken Sie an die Gesundheit ihrer Kinder. Diese Grillunfälle und dieses Leid sind zu 100 Prozent vermeidbar.“