Bei einem Rennradunfall mit einem Auto erlitt der Kölner Sebastian S. im Mai 2022 so schwere Verletzungen, dass er im August 2023 verstarb. Nun erinnert ein weißes Geisterfahrrad an den verheerenden Unfall.
15 Monate im KomaKölner Radfahrer (†46) tot – jetzt erinnert Geisterfahrrad an das Drama
Das Drama passierte am Vatertag (26. Mai 2022) – anschließend war nichts mehr, wie es einmal war: Für die Familie S. aus Köln änderte ein Unfall alles!
An dem Donnerstag herrschte super Wetter, Sebastian S. setzte sich auf sein Zeitfahrrad und startete zu einer Trainingsfahrt. Der 46-Jährige bereitete sich seit drei Jahren auf den Ironman in Frankfurt vor. 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und zum Abschluss noch ein Marathon – 42,195 Kilometer Laufen.
Kölner verunglückt mit Rennrad – im August 2023 verstorben
Mit seinem Rennrad war Sebastian auf dem Vinger Weg zwischen Kerpen und Erftstadt unterwegs. Ein asphaltierter Landwirtschaftsweg, der für den Autoverkehr gesperrt ist – Anliegerverkehr ist erlaubt. An einer Kreuzung passierte es dann. Ein Auto kam von rechts. Bei dem heftigen Zusammenstoß erlitt der 46-Jährige schwerste Verletzungen. Mit einem Hubschrauber wurde er in die Kölner Uniklinik gebracht.
Bereits nach dem Unfall machten die behandelnden Ärzte und Ärztinnen seiner Ehefrau Silvia S. wenig Hoffnung, zu schlimm waren die Verletzungen. Er lag 15 Monate im Wachkoma, im August starb er schließlich an den Unfallfolgen.
Anfangs wurde der Familienvater in der RehaNova in Köln-Merheim behandelt. Noch 2022 wurde dort die Reha beendet, weil keine gesundheitlichen Fortschritte zu erkennen waren. Sein Arbeitgeber hatte einen Spendenaufruf gestartet, die nachfolgende Pflege kostete immens viel Geld.
Nach tödlichem Radunfall: ADFC stellt Geisterfahrrad auf
Jetzt, nach seinem Tod, erinnert ein weißes Geisterfahrrad in der Nähe des Unfallorts an seinen Tod. Am Sonntag (26. November 2023) wurde das Fahrrad am Vinger Weg vom Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) aufgestellt.
Damit soll auch an die Brisanz dieser bei Radfahrenden beliebten Strecke erinnert werden. Bereits 2011 war hier ein Rennradfahrer (55) ums Leben gekommen.
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Im Mai 2017 verunglückte dort eine Radfahrerin. Kurz vor der Unterführung der B264 prallte sie mit einem Wagen zusammen. Sie erlitt schwere Verletzungen.
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Einige Jahre zuvor starb ein Radfahrer, der mit einem Traktor zusammengestoßen war. Damals hatten offenbar hochstehende Maisfelder die Sichtverhältnisse erschwert. Traktoren und landwirtschaftliche Fahrzeugen dürfen den Weg befahren.
In der Vergangenheit soll der Vinger Weg trotz Verbots gerne als Abkürzung in Richtung Erftstadt genutzt worden sein. Der ADFC fordert, dass der Weg zu einer Fahrradstraße oder Tempo-30-Straße umgebaut wird.
Juristisch habe der Vorfall vom Vatertag 2022 allerdings kein Nachspiel, erklärt die Ehefrau des Unfallopfers. Ein Gerichtsverfahren werde es nicht geben. Der Unfallgegner sei offenbar kein Anlieger gewesen.