Nach Eklat in KölnRatsfrau (46) klebte sich ans Pult – jetzt muss sie blechen

Die Politikerin Nicolin Gabrysch bei einer Rede im Kölner Stadtrat. Sie klebte sich nach ihrer Rede an das Rednerpult.

Nicolin Gabrysch, Ratsfrau der Klimafreunde, nach ihrer Rede in der Kölner Ratssitzung am 8. Dezember. Ihre linke Hand hat sie an das Rednerpult geklebt.

Nicolin Gabrysch hat mit ihrer Klebe-Aktion im Kölner Stadtrat für Furore sorgen. Jetzt gibt es Konsequenzen.

von Thomas Werner  (tw)

Sie wollte ein Zeichen setzen. Jetzt muss sie dafür bezahlen. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Nicolin Gabrysch (46, Klimafreunde) hatte sich am 8. Dezember 2022 während der Sitzung des Kölner Stadtrats für einen Klima-Protest ans Rednerpult geklebt. Jetzt wird sie von der Stadt Köln zur Kasse gebeten!

„Die Kosten für die Reparatur werden Frau Gabrysch in Rechnung gestellt“, bestätigt ein Sprecher der Stadt Köln gegenüber EXPRESS.de.

Nicolin Gabrysch: Ex-Ratsfrau muss für Klima-Protest in Köln bezahlen

Ein Sachverständiger hat die Beschädigungen am Pult unter die Lupe genommen und den Schaden auf etwa 900 Euro geschätzt. Welche Summe genau zu zahlen ist, steht aber noch nicht fest. Im Januar 2023 will die Stadtverwaltung konkrete Angebote bei Fachfirmen einholen.

„Die Liste der politischen Möglichkeiten in Köln ist lang. Die Liste des politischen Versagens leider auch“, hatte Gabrysch am 8. Dezember im Stadtrat gesagt. Sie kritisierte, die Stadt bekämpfe nur Symptome des Klimawandels, weigere sich aber an den Ursachen zu arbeiten.

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Die Ratsfrau hatte mit ihrer Aktion für deutschlandweites Aufsehen gesorgt. Während die „Letzte Generation“, mit der sich die Kölner Politikerin ebenso solidarisierte wie mit „Fridays for Future“, Gabrysch feiert und ein Video der Aktion auf Twitter veröffentlichte („Danke Nicolin“), sind die Reaktionen im Netz zum großen Teil negativ.

Auch auf ihrer Instagram-Seite wird die 46-jährige Mutter von zwei Kindern teilweise heftig angegangen und beleidigt.

Ein Ausschluss aus dem Kölner Stadtrat, den viele gefordert hatten, ist indes nicht mehr nötig. Die Klebe-Aktion war Teil von Gabryschs letzter Stadtrat-Sitzung. Sie hat – das war aber bereits vorher klar – den Posten an Ngoc-Anh Gabriel abgegeben.