Schwänin „Sternchen“ und ihre Küken sollen eingefangen werden. Doch der Einsatz wird zu einer stundenlangen Geduldsprobe.
Kölner WeiherDramatische Stunden: Rettung von verwitweter Schwänin und ihrer Küken scheitert fast
Das Schwanen-Drama am Adenauer Weiher: Ein erster Rettungsversuch von Schwänin „Sternchen“ und ihren frisch geschlüpften Küken ist am Montagnachmittag (10. Juni 2024) fast gescheitert.
Die kleine Familie soll in eine Auffangstation gebracht werden. Denn ohne Schwanenvater „Sirius“, der im Mai an einem verschluckten Angelhaken gestorben war, ist sie am Weiher schutzlos allen möglichen Feinden ausgesetzt. Stundenlang harrten Tierschützerinnen, Tierschützer sowie Zuschauende bei kühlen Temperaturen und Regen aus – bis gegen 17 Uhr dann doch die erlösende Nachricht kam!
Kölner Weiher: Schwänin macht es den Tierrettern schwer
Zunächst sah es überhaupt nicht nach einem Erfolg aus. „Die Schwänin hat nicht so reagiert, wie gehofft“, erzählte Tierschützerin Aleke Schücking (72). Als Stefan Bröckling vom Tiernotruf gegen 14 Uhr über das Geländer der kleinen Brücke, an der sich das Nest befindet, kletterte, sei sie weggeflogen.
„Hätte sie sich gewehrt, hätte er sie gekriegt“, so die 72-Jährige. Das Tiernotruf-Team ist erfahren, so hatte zuletzt Tierretterin Coco Schwänin „Lilifee“, die von einem Hund gebissen worden war, eingefangen.
Der Einsatz am Adenauer Weiher wurde jedoch zur Geduldsprobe. Stefan Bröckling versuchte es anschließend vom Schlauchboot aus, fischte die Küken einzeln aus dem Wasser und brachte sie an Land. Die Schwänin selbst konnte er mit dem Boot aber nicht einholen, sie war weit weggeschwommen.
Bröckling setzte die insgesamt fünf Küken, die erst am Wochenende geschlüpft waren, in eine Box, dann in ein Auffangbehältnis, das er ans Nest stellte, damit die Küken piepen und so ihre Mutter angelockt wird. Aleke Schücking: „Die Schwänin war aber zu misstrauisch. Zwar hat sie den Küken geantwortet, ist aber nie näher gekommen.“
Schwanen-Rettung in Köln: Stefan vom Tiernotruf gibt nicht auf
Sie seien alle total betrübt, sagte sie noch am späten Nachmittag im Gespräch mit EXPRESS.de. Auch mit Brot sei „Sternchen“ nicht ans Nest zu locken. „Es ist schwieriger, sie zu kriegen. Ich hätte es andersherum gedacht. Die Küken sind jetzt bei ihr im Wasser“, erzählte die Tierschützerin.
Schließlich klappte es doch! Offenbar war „Sternchen“ mit ihren Küken auf der anderen Seite des Weihers.
„Eine Frau hat sie angefüttert und so konnte Stefan ‚Sternchen‘ und die Küken sichern“, freute sich die 72-Jährige. Inzwischen ist die kleine Familie auf dem Weg in die Auffangstation.