Das 2:2 nach 2:0-Führung gegen Schalke war zu viel: Der Hamburger SV hat nach der Krise der vergangenen Wochen Konsequenzen gezogen und Steffen Baumgart (52) mit sofortiger Wirkung beurlaubt.

Das bestätigte der Zweitligist am Sonntagmittag (24. November 2024). Der HSV war zuletzt in fünf Pflichtspielen in Folge ohne Sieg geblieben.

Auch zwei Baumgart-Assistenten müssen gehen

Sportvorstand Stefan Kuntz (62) sah sich daraufhin zu diesem Schritt gezwungen. „Steffen hat mit großer Leidenschaft, Energie und Einsatz bis zuletzt alles für den HSV gegeben. Unsere Analyse der aktuellen Situation und des gestrigen Spiels hat aber nochmals verdeutlicht, dass wir für den Weg aus der Leistungs- und Ergebniskrise einen neuen Impuls für nötig erachten“, sagte der Sportboss, der den Job erst nach der vergangenen Saison übernommen hatte.

Baumgart hatte den Job als HSV-Coach im Februar dieses Jahres nur wenige Wochen nach seinem Aus beim 1. FC Köln übernommen. In seiner ersten Saison scheiterte der bekennende HSV-Fan – wie seine Vorgänger – an der Mission Aufstieg, führte die Rothosen lediglich auf Platz vier. Nun sahen die Hanseaten das große Ziel erneut in Gefahr. Mit 20 Punkten liegen die Hanseaten nach 13 Spieltagen nur noch auf dem siebten Tabellenrang.

Laut Mitteilung nahm Baumgart die Trennung nach nicht mal einem Jahr gefasst auf. „Ich möchte mich bei Stefan Kuntz und auch Jonas Boldt für die Chance bedanken, bei meinem Lieblingsverein der Kindheit arbeiten zu dürfen“, sagte er und ergänzte: „Es war eine spannende und sehr intensive Zeit. Ich bleibe dem Klub verbunden und wünsche dem HSV, dass man die Ziele erreicht. Mein Dank gilt auch dem gesamten Staff und allen Mitarbeitern auf der Geschäftsstelle.“ Der ehemalige Sportdirektor Boldt (42) hatte Baumgart in die Hansestadt geholt.

Im Hamburger Umfeld war die Unruhe zuletzt immer größer geworden. Nach dem enttäuschenden Remis zu Hause gegen Schalke hatte es im Volksparkstadion laute Pfiffe gegeben. In den Sozialen Netzwerken forderte ein Großteil des Anhangs Baumgarts Rauswurf.

Auch Baumgarts Assistenten René Wagner (52) und Kevin McKenna (44), die bereits in Köln mit dem gebürtigen Rostocker zusammengearbeitet hatten, müssen gehen. Der langjährige FC-Profi McKenna war seinem Chef erst im September nach Hamburg gefolgt.

Der bisherige Co-Trainer Merlin Polzin (34) darf dagegen bleiben und soll die Mannschaft auf das nächste Spiel beim Karlsruher SC vorbereiten.