Klartext von Steffen Baumgart – diesmal im „Spielmacher“-Podcast. Darin redete sich der Trainer von Union Berlin wegen eines lange anhaltenden Fehlurteils in Rage.
„Da könnte ich heute noch kotzen“Stinksauer über Fehlurteil: Steffen Baumgart redet sich in Rage
von Béla Csányi (bc)
Auf dem Trainingsplatz, in seiner Coaching-Zone, bei Interviews – und auch bei Podcast-Auftritten: Steffen Baumgart (53) ist zweifellos ein Mann der klaren Worte.
Deutlich machte der Trainer von Union Berlin das auch in der am Donnerstag (20. Februar 2025) veröffentlichten Folge des „Spielmacher“-Podcast von 360Media mit Sky-Moderator Sebastian Hellmann (57). Dort sprach Baumgart über etliche Themen, die ihn aktuell und auch im Laufe seiner Karriere umtreiben. Eines brachte ihn dabei sofort wieder auf die Palme.
Steffen Baumgart setzt zu deutlicher Verteidigungsrede an
Für Baumgart selbst steht und fällt der Erfolg im Fußball in erster Linie mit harter Arbeit. Er war schon zu Spielerzeiten nicht als Filigrantechniker bekannt, heute ist hinlänglich bekannt, dass er als Trainer von seinen Schützlingen volle Hingabe für ihren Job verlangt.
Umso begeisterter zeigte er sich aber von den größten Künstlern im deutschen Fußball, aktuell vor allem von Florian Wirtz (21) und Jamal Musiala (21) vertreten. Bis zu seinem Abgang im vergangenen Jahr fand sich jahrelang auch der erfolgsverwöhnte Toni Kroos (35) in jener Liste.
Dass Kroos in Deutschland lange mit fehlender Wertschätzung zu kämpfen hatte und vielfach für einen zu mutlosen und zu wenig ertragreichen Spielstil kritisiert wurde, kann Baumgart auch nach dessen Karriereende überhaupt nicht nachvollziehen.
„Was musste der sich alles anhören, was er angeblich nicht kann?“, legte Baumgart los: „Die ganzen Quatschköpfe haben mir einen Scheiß erzählt“. Dabei wäre Real Madrid, wo Kroos in zahlreichen Wettbewerben zum Titelhamster wurde, auch heute noch froh, den Ballmagneten in seinem Team zu wissen.
Auf den Einwurf von Hellmann, dass in Deutschland gar der abschätzige Spitzname „Querpass-Toni“ geschaffen worden sei und sich später etabliert habe, giftete Baumgart noch einmal: „Ja, von irgendeinem Idioten, der keine Ahnung hat. Da könnte ich heute noch kotzen, wenn ich ehrlich bin.“
In diesem Sinne könne er daher nachvollziehen, dass Musiala als neue Galionsfigur beim FC Bayern jetzt ein Jahresgehalt von satten 25 Millionen Euro einstreiche. „Das gehört dazu“, betonte Baumgart: „Das ist wie mit einem Schauspieler. Ein Schauspieler macht den Film zum Erfolg oder nicht zum Erfolg. Also soll er daran beteiligt sein.“