Dass die Pandemie eine historische Bedeutung habe würde, war dem Kölnisches Stadtmuseum schnell klar. Deswegen sammelt es Objekte aus der Zeit. Dabei kommen spannende Stücke zusammen.
Vom Bauzaun zum KlopapierkranzVerrückte Corona-Erinnerungen gehen an Kölnisches Stadtmuseum
von Carolina Bosch
Köln. Das Kölnische Stadtmuseum sammelt Erinnerungen an die Corona-Pandemie aus Köln. Einige Objekte haben bereits ihren Weg in den Fundus des Museums gefunden.
Wie die Stadt Köln am Dienstag (31. August) bestätigt, wird auch der Solidaritätszaun der Volksbühne am Rudolfplatz aufgenommen.
Corona-Sammlung für Kölnisches Stadtmuseum
Der Solidaritätszaun ist eigentlich ein normaler Bauzaun und wurde im November vergangenen Jahres, während des zweiten Lockdowns, vor der Tür den Theaters aufgestellt. In einer gemeinsamen Aktion wollten verschiedene Künstler und Kulturschaffende aus Köln auf ihre Situation aufmerksam machen.
Jeder der wollte, konnte gegen eine Spende für das Theater ein Schloss als Zeichen für Solidarität an den Bauzaun hängen. Sogar die Höhner hängten ihres dazu und dichteten ihren Hit „Schenk mir dein Herz“ passend zu der Aktion um.
„Der Solidaritätszaun ist ein wichtiges Objekt für unsere Sammlung, da er die schwierige Situation der Kultur und der einzelnen Kulturschaffenden in dieser Zeit dokumentiert“, erklärt Stefan Lewejohann, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Kölnischen Stadtmuseums. Er sammelt seit Beginn der Pandemie die passenden Objekte.
Über 100 Corona-Objekte für Kölner Stadtmuseum
Mittlerweile seien schon über 2.000 Fotografien und über 100 Objekte zusammengekommen. Highlights sind neben dem Solidaritätszaun ein Adventskranz aus Klopapierrollen oder ein Trikot der Kölner Haie für Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
„Es war früh klar, dass die Corona-Pandemie eine historische Bedeutung haben wird. Deswegen haben wir die Kölner schon früh dazu aufgerufen, uns ihre Erinnerungen zu schicken“, erklärt Lewejohann.
Schnell erreichten ihn Fotos von langen Supermarktschlangen und Videokonferenzen zu Ostern, selbst genähte Masken, leere Impfdosen oder Banner, mit denen die Kölner zu Beginn der Pandemie ihren Nachbarn Mut machen wollten.
Da mittlerweile so viele Objekte zusammengekommen sind, nimmt Lewejohann jetzt nur noch ausgewählte Stücke, wie den Solidaritätszaun an. Eine Ausstellung zu dem Thema sei allerdings noch nicht geplant. „Zumindest für die nächsten fünf Jahre erst mal nicht.“