Noch haben die Gründer von „Ais“ ein Alleinstellungsmerkmal in der Kölner Südstadt, wie sieht es in Zukunft aus? Das macht das Eis-Lokal anders!
„Würde nirgendwo sonst akzeptiert“Kölns fairster Eisladen setzt auf Spezial-Konzept – ist das die Zukunft?
Seit 2022 jedes Gramm im Blick – und damit ein Konzept umgesetzt, das in den kommenden Jahren in Köln immer beliebter werden könnte. Die Eismanufaktur „Ais“ ist nunmehr seit rund zwei Jahren auf der Bonner Straße in der Südstadt beheimatet und gilt als fairster Eisladen der Stadt.
Wieso aber? Wer bei „Ais“ seine Lieblingssorte(n) bestellt, wird nicht wie gewohnt gefragt, wie viele Kugeln es heute sein sollen. Vielmehr liegt hier der Fokus auf dem Gewicht – letztlich entscheidet die Waage über den Preis, den Kundinnen und Kunden bezahlen.
Kölns fairstes Eis-Lokal? Gründer überzeugt: „Transparenter für die Kundschaft“
Die Idee, mit einer Eis-Waage und einem festen Kilopreis wie an der Wurst- oder Käsetheke zu arbeiten, haben die Brüder Fabian und Simon Spangenberg auf dem Weg zum eigenen Lokal aufgeschnappt.
Überzeugt davon sind sie auch nach zwei Jahren des „Ais“-Projektes. „Aus unserer Sicht hat das Eis-Wiegen nur Vorteile: Es ist fairer, transparenter für die Kundschaft und ehrlicher“, erklärt Fabian Spangenberg im Gespräch mit EXPRESS.de.
Die Methode, mit der im Grunde alle Kölnerinnen und Kölner in den Eisdielen ihrer Wahl aufgewachsen sein werden, ist eine andere. Es werden ein, zwei, drei oder gar mehr Kugeln bestellt – und wie groß eine Kugel ausfällt, ist letztlich abhängig von dem, was Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Löffel aufschnappen.
Spangenberg hat dazu eine klare Meinung: „Wir wissen alle, dass die Eiskugeln bei der Größe nie zu 100 Prozent gleich sind. Da macht es ja überhaupt keinen Sinn, sie gleichzubehandeln und denselben Preis zu nehmen.“
Ais wirbt mit einem ungefähren Preis von einem Euro für eine kleine Kugel, für eine große Kugel beläuft sich der Preis auf 1,80 Euro bis zwei Euro. Dabei entspricht 1,80 Euro dem Preis für eine 60-Gramm-Kugel.
Die Preise variieren je nach Eis-Art – so gibt es unter anderen beim Sorbee-Eis und den veganen Sorten ein anderes Verhältnis, was den Luftanteil bei der Herstellung des Eis betrifft, erklärt Spangenberg.
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„Denselben Preis für unterschiedliche Mengen zu bezahlen, das würde ja nirgendwo sonst akzeptiert werden“, sagt der „Ais“-Mitbegründer mit Blick auf die Varianz beim alt eingesessenen Eisdielen-Konzept. „Bei Eiskugeln hat es sich aber irgendwie so eingebürgert.“
Aber ist das Arbeiten mit der Eis-Waage das bessere Konzept für die Zukunft? In Köln sind die Spangenberg-Brüder noch klar in der Minderheit, freuen sich darüber – denn das mache ihr Lokal dieser Tage allein schon aufgrund des Alleinstellungsmerkmals besonders.
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Und die Rückmeldungen der Kundschaft, ist auch positiv, berichtet Spangenberg: „Am Anfang sind Leute schon manchmal skeptisch. Es wird aber immer sehr gut angenommen, das freut uns sehr.“
Nicht nur bei den herkömmlichen Eissorten aus der Auslage greift das Prinzip des Eis-Wiegens in dem Südstadt-Lokal. Die Flexibilität gibt es zum Beispiel auch bei Spaghetti-Eis – wem die Portionen in anderen Lokalen zumeist doch zu groß sind, der kann sich einfach mit einer Mini-Portion eindecken.