Streik in KölnKeine KVB-Bahnen und Busse – am Abend droht richtig Chaos

Die KVB wird bestreikt, die Haltestelle Ehrenfeld Gürtel / Venloer Straße ist menschenleer.

Die KVB wird am 2. Februar 2024 bestreikt. Entsprechend leer ist die Haltestelle Ehrenfeld Gürtel / Venloer Straße.

Verdi bestreikt seit dem frühen Freitagmorgen auch die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB). Busse und Bahnen bleiben den ganzen Tag in den Depots. Das große Chaos droht am Abend.

von Matthias Trzeciak  (mt)

Der Verdi-Warnstreik am Freitag (2. Februar 2024) trifft Köln hart. So bleiben KVB-Busse und -Bahnen in den Depots. Der öffentliche Nahverkehr steht still.

Der Streik hat am Freitagmorgen um 3 Uhr begonnen und endet am Samstagmorgen (3. Februar, um 3 Uhr). Während tagsüber Pendler und Pendlerinnen improvisieren müssen, stehen am Abend die Nachtschwärmer und Nachtschwärmerinnen vor einem großen Problem.

Verdi bestreikt die KVB: Wie kommen die Jecken zur „Lachenden Kölnarena“?

Groß-Sportveranstaltungen finden zum Glück nicht statt. Der 1. FC Köln hat am Samstag (3. Februar) zwar ein Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt, aber das beginnt erst am Abend um 18.30 Uhr. Dann ist der Streik bereits vorbei. Und die Kölner Haie stehen am Freitagabend in Augsburg auf dem Eis.

Aber in der Stadt finden diverse Karnevalsveranstaltungen statt. Am Freitagabend steigt zum Beispiel die „Lachende Kölnarena“ mit ca. 13.000 Jecken. Da wird sicher auch jede Menge Kölsch getrunken und die Feiernden müssen irgendwie nach Hause kommen. Mit Bahn oder Bus wird das nicht gehen. Da sind Alternativen gefragt.

Nicht nur in der Arena wird an dem Abend geschunkelt. Mädchensitzung im Pullmann, verschiedene Kostümsitzungen in der Flora, in der Wolkenburg oder im Satory stehen an.

Zudem die WDR-Sitzung im Gürzenich oder die Stunksitzung im E-Werk. Das ist nur ein kleiner Auszug aus dem prallgefüllten Karnevalskalender. Weit mehr als 13 Veranstaltungen sind geplant. Jede Menge Jecke sind also auf den Beinen.

Selber mit dem Auto fahren, geht in den meisten Fällen nicht. Es sei denn, man verzichtet beim Feiern auf Alkohol. Jecke auf dem E-Scooter oder dem Fahrrad sieht man eher selten und ist mit Alkohol auch keine gute Alternative.

Vor allem der Kölner Taxiruf und die Konkurrenz wie Uber werden sich vor Aufträgen kaum retten können. Die Nachfrage wird enorm sein.

Kölner Taxiruf und Uber am Streiktag im Großeinsatz

So versichert Aleksandar Dragicevic, Vorstand und Pressesprecher von Taxiruf in Köln, gegenüber EXPRESS.de: „Wir werden mit allen verfügbaren Fahrzeugen am Freitagabend unterwegs sein. Uns ist bewusst, dass das ein sehr umsatzstarker Tag sein wird.“

Einen kleinen Tipp gibt Dragicevic allen Kunden und Kundinnen, die am Freitagabend in Köln unterwegs sein werden, mit auf den Weg: „Um lange Wartezeiten zu vermeiden, sollten sie im Voraus über die Taxiruf-App ein Fahrzeug vorbestellen.“ 1170 Taxen gehören zur Kölner Flotte.

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Auch bei der Taxiruf-Konkurrenz Uber rüstet man sich auf den Streik-Tag. Unternehmenssprecher Tobias Fröhlich erklärt: „Wir rechnen mit einem wesentlich größeren Aufkommen, deshalb sind unsere Partner angehalten, möglichst alle Kapazitäten auf die Straße zu bringen.“

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Hintergrund der geplanten Warnstreiks sind in Nordrhein-Westfalen die Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen, die im sogenannten Manteltarifvertrag geregelt sind. Die Verhandlungen darüber begannen vergangene Woche.

Verdi NRW fordert zusätzliche freie Tage. In den kommunalen Verkehrsbetrieben des bevölkerungsreichsten Bundeslandes sind nach Gewerkschaftsangaben rund 30.000 Beschäftigte tätig.