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„Letzte Generation“ sorgt für StauKlimaprotest blockiert Kölner Verkehrsader – „die Falschen leiden darunter“

Die „Letzte Generation“ sorgt mit ihren Protesten auch in Köln für massive Verkehrsstörungen. Am Donnerstagmorgen blockierten Aktivisten und Aktivistinnen eine wichtige Kölner Verkehrsader und sorgten für einen langen Stau. Sie fordern eine Verkehrswende.

Die Aktionen der „Letzten Generation“ reißen nicht ab: Auch Köln ist zum wiederholten Mal Schauplatz des Protests der Klimaaktivisten und -aktivistinnen. Insgesamt ist es die vierte Aktion in der Domstadt.

Diesmal der Ort des Geschehens: die Innere Kanalstraße, wichtige Verkehrsader der Stadt, die die vielen Pendlerinnen und Pendler sowie Lastkraftwagen von der rechten Rheinseite in Richtung City bringt.

„Letzte Generation“ in Köln: Das sind die Forderungen

Um kurz vor 8 Uhr ging es am Donnerstag (24. November 2022) los, insgesamt sieben Aktivisten und Aktivistinnen klebten sich an der Fahrbahn fest. Die Forderungen: die Einführung eines Tempolimits und des 9-Euro-Tickets als erste Maßnahmen für eine echte Verkehrswende zum Schutz der menschlichen Lebensgrundlagen.

„Die Forderungen haben bereits eine Mehrheit in der Bevölkerung. Wir greifen nach reiflicher Überlegung zur Störung des Straßenverkehrs, weil Gespräche, Petitionen und selbst die Proteste von ‚Fridays for Future‘ mit Millionen Demonstranten nicht genug zum Klimaschutz erreicht haben“, schrieben die Aktivisten und Aktivistinnen in ihrer Protestankündigung.

Die Polizei wurde mit Aktionsbeginn über die Maßnahme informiert, die Protestler hatten angekündigt, Fahrzeuge mit Blaulicht passieren zu lassen. Gleich bildeten sich lange Staus.

Köln: Wenig Verständnis für „Letzte Generation“-Protest

Antonia, für den Protest in Köln aus Kleve angereist, sprach vor Ort mit EXPRESS.de über ihre Beweggründe. „Ich stehe hier, weil nicht einmal mehr mein Kindheitstraum eines eigenen Hofes Perspektive hat, wenn wir weiter diesen zerstörerischen Kurs beschreiten“, erklärte die 20 Jahre alte Studentin.

„Die Regierung ist nicht bereit, wenigstens die einfachsten Schritte, die uns auf den richtigen Kurs bringen würden, einzuleiten – wie eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h oder ein 9-Euro-Ticket.“

Verständnis ernteten sie und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter dafür kaum. „Geht arbeiten“, schrien mehrere Autofahrer den Aktivisten und Aktivistinnen entgegen. „Denen sollte man die Hand abhacken“, forderte ein Betroffener gar.

Beamte und Beamtinnen der Polizei stehen rund um den Ort des „Letzte Generation“-Protests auf der Inneren Kanalstraße in Köln am 24. November 2022.

Beamte und Beamtinnen der Polizei stehen rund um den Ort des „Letzte Generation“-Protests auf der Inneren Kanalstraße in Köln. Links sitzt die 20-jährige Studentin Antonia aus Kleve.

Etwas differenzierter beschrieb Steffi (30), im Stau stehend, ihr Unverständnis. Der Klimschutz sei grundsätzlich ein wichtiges Thema.

Aber: „Ich habe das Gefühl, dass die Falschen darunter leiden müssen. Hier stehen ganz viele einfache Bürgerinnen und Bürger, die zur Arbeit wollen, um Geld zu verdienen in dieser Krisenzeit. Meiner Meinung nach sollten die Konzerne und die Politik zur Rechenschaft gezogen werden, weil sie verantwortlich sind für die Entscheidungen, die getroffen werden.“

Und weiter: „Das sollten sich die, die da sitzen, bewusst machen. Denn ich bin mir sicher, dass sie genug Geld zur Verfügung haben, vielleicht aus einer sehr privilegierten Schicht kommen und es nicht notwendig haben, zur Arbeit zu fahren. Und deshalb haben sie wenig Empathie für die einfachen Leute.“

„Letzte Generation“-Protest in Köln: Polizei räumt Rettungsgasse frei

Rund 20 Minuten nach Beginn des Protests hatte die Polizei die Rettungsgasse für den Verkehr freigeräumt, sodass der Verkehr langsam abfließen konnte. Ein KVB-Mitarbeiter begann wenig später damit, die Hände der Protestierenden von der Straße zu lösen. „Es gibt da eine Absprache. Die KVB hat, genau wie die Feuerwehr, bestimmte Lösungsmittel“, erklärte ein Polizeisprecher das Eingreifen.

Zum Einsatz hatte er Folgendes zu berichten: Fünf der sieben Protestierenden hatten „relativ schnell“ von der Straße gelöst werden können, sodass zwei Fahrspuren wieder befahrbar gewesen waren. Die übrigen zwei allerdings hatten Probleme bereitet, sodass die Feuerwehr mit Aceton hatte anrücken müssen.

Über wie viele Kilometer sich der Stau erstreckte, darüber konnten keine Angaben gemacht werden. Die Abfahrt von der A57 sowie die Innere Kanalstraße seien jedoch „komplett verstopft“ gewesen.

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In der Vergangenheit hatten die Aktionen der „Letzten Generation“ immer wieder für hitzige Diskussionen gesorgt. In Bayern sitzen mehre Klimaschützer in einer bis zu 30-tägigen Vorbeugehaft, die die Deutsche Gewerkschaft der Polizei für ganz Deutschland fordert.

Dabei hatten mehrere Gerichte zuletzt zugunsten der Klimaaktivisten und -aktivistinnen entschieden und selbst der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, sah sie zu Unrecht in die Nähe von Linksextremisten gerückt und hielt eine Beobachtung durch seine Behörde für nicht erforderlich.