Sie wurde nur 62Trauer um Kölner Wirtin: Sie starb 23 Tage nach der Diagnose
Köln – Eine Kerze, Bilder, und eine ausführliche Botschaft an die Vorbeikommenden: In der Sömmeringstraße in Ehrenfeld halten Passanten vor dem Haus Nummer 28 inne.
Wirtin des „Berg Krug" starb im Alter von 62 Jahren
Bilder der Trauer um die Wirtin der Kneipe „Berg Krug", Agnes „Aggi“ Quirnbach. Mitten in der Corona-Krise, in der sie ihre Gaststätte schließen musste, bekam die 62-Jährige Kölnerin die Diagnose Lungenkrebs. Nur 23 Tage später erlag sie ihrer kurzen, schweren Krankheit.
Die Töchter der Wirtin finden selbst tröstende Worte für die Gäste. Ihre Mutter, 23 Jahre lang die Seele vom „Berg Krug", habe „in einem ruhigen, schmerzfreien Moment“ gesagt, dass sie nicht zu trauern bräuchten, sie habe doch alles erreicht: zwei tolle Töchter, drei tolle Enkelkinder und viele nette Menschen um sie herum. „Ich habe mein Leben gelebt, wie ich es wollte und ich hatte viel Spaß dabei.“
Stammgäste des „Berg Krug" sollen per Video die Beisetzung verfolgen können
Ihre Mutter habe sich eine Seebestattung gewünscht. Angesichts der Coronaumstände (die aktuelle Entwicklung –hier lesen Sie mehr) wolle man die Gäste per Video an der Beisetzung, deren Termin noch nicht feststehe, teilhaben lassen. Es werde auch eine Trauerfeier geben.
Ihre Mutter habe stets viel Herzblut in die Gaststätte gesteckt. Aggi Quirnbach musste kämpfen, ließ sich nicht unterkriegen. In einem Bericht für die Kölnische Rundschau 2017 schildert sie, wie das 2013 erlassene völlige Rauchverbot dem Betrieb zusetzte. Um 25 Prozent war der Umsatz eingebrochen. Aber, sagte sie, immerhin rauche sie selbst nun auch weniger.
Losung für die Zukunft: Menschlich bleiben
Jetzt versucht das Team des „Berg Krug", das mit FC live, leckeren Frikadellen und viel Gemütlichkeit ein Herzstück des Viertels ist, die Herausforderung namens Corona zu meistern - und den Verlust von „Aggi". Die Töchter schreiben: „Eines wissen wir, Aggi können und wollen wir nicht ersetzen, aber wir als Töchter und auch das BK-Team werden versuchen, den Berg Krug in ihrem Sinne weiter zu führen, und das heißt menschlich bleiben."
Denn das Wichtigste sei für sie gewesen, die Freude in den Augen ihrer Gäste zu sehen.