Corona-Test-MangelKölner Apotheken-Chef warnt vor unschönem Nebeneffekt

Köln: Thomas Preis, Chef des Apotheker Verbandes Köln und Nordrhein mit einem Corona-Schnelltest vor der Alpha-Apotheke.

Der Kölner Apotheken-Chef Thomas Preis warnt vor einem unschönen Nebeneffekt wegen des Corona-Test-Mangels. Hier ist er am 6. Dezember 2021 mit einem Test in der Hand vor seiner Filiale zu sehen.

Der Corona-Test-Mangel spitzt sich in Köln weiter zu, denn die Nachfrage steigt weiter. Warum die Nachfrage so hoch ist und wozu das wohl führt, erklärt Apotheker Thomas Preis gegenüber EXPRESS.de.

von Madeline Jäger  (mj)

Seit Wochen sind die Corona-Tests in Köln Mangelware. Wer noch einen Test im Supermarkt oder in der Apotheke ergattert, nimmt lieber gleich mehrere mit. Denn bis zur nächsten Lieferung müssen Kunden oft mindestens einen Tag warten. Warum das so ist und welcher unangenehme Nebeneffekt schon bald auf Verbraucherinnen und Verbraucher zukommen könnte, erklärt Apotheker-Chef Thomas Preis auf EXPRESS.de-Nachfrage.

Kölner Apotheken-Chef: „Menschen machen momentan sehr viele Selbsttests“

„Die Nachfrage nach Selbsttests in den Apotheken ist immer noch sehr hoch. Die Menschen machen momentan sehr viele Corona-Selbsttests“, schildert der Chef des des Apothekerverbands Nordrhein. Das spüre er selbst jeden Tag in seiner Apotheke in Köln.

Hintergrund der starken Nachfrage und des Verhaltens der Verbraucher sei oft die Frage: Ist es nur eine Erkältung oder schon eine Corona-Infektion? Die steigenden Inzidenzen und zahlreiche Erkältungskrankheiten würden viele Verbraucher dazu verleiten, lieber auf Nummer Sicher zu gehen und sich öfter zu testen.

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„Deswegen ist der Engpass an Corona-Tests da und das schon seit einigen Wochen. Hierbei ist kein Ende abzusehen, weil die Nachfrage sowohl nach den Laientests, als auch nach den Profitests sehr hoch ist“, schildert Preis.

Kölner Apotheken-Chef: „Corona-Selbsttests werden teurer“

Oft seien diese Produkte sich sehr ähnlich, würden sich jedoch durch die Zulassung und die Art der Anwendung unterscheiden. „Die professionellen Tests, die Apotheken auch in den Teststellen brauchen, sind sehr schwer zu bekommen, aber auch die Laientests. Wir erwarten in den nächsten Wochen eine noch angespanntere Lage, weil wir auf das Jahresende zugehen und da ist es immer grundsätzlich schwierig Ware zu bekommen“, erklärt Preis.

Auch die mögliche Einführung von 2G-Plus-Regeln bei Veranstaltungen könnte die Nachfrage nach Corona-Tests noch weiter erhöhen. Für Verbraucher und Verbraucherinnen sei daher mit einem Preisanstieg der Corona-Tests zu rechnen.

„Die Einkaufspreise haben sich in kurzer Zeit verdoppelt, das wirkt sich auf alle aus. Auf professionelle Anbieter, aber im Handel wird es auf lange Sicht auch für Verbraucher teurer“, sagt Preis. Noch sei die grundsätzliche Versorgung mit Corona-Schnelltests in Apotheken jedoch sichergestellt. Die Apotheken würden im Moment noch gut dastehen, weil sie auf viele verschiedene Lieferanten zugreifen können und kleine Bestellmengen aktuell leichter erfüllbar seien, als die von großen Handelsketten – zum Beispiel von Supermärkten und Drogerien.