Michael Mittermeier ist nach langer Corona-Zwangspause wieder in Köln und verrät im EXPRESS-Interview, was ihm die Stadt im Hinblick auf seine Karriere-Anfänge bedeutet.
Michael MittermeierWarum er lieber Whisky als Kölsch trinkt
Köln. Nach langer Pandemie-Auszeit ist Michael Mittermeier (55) endlich zurück in Köln. 1996 erschien er mit seinem Kult-Programm „Zapped!“ erstmals auf der Bildfläche und avancierte damit zum Star der deutschen Stand-Up Szene.
Das 25-jährige Jubiläum seines Programms will der Comedy-Star jetzt im Kölner Gloria Theater gebührend feiern. Am Freitag (8. Oktober 2021) tritt Michael Mittermeier hier erstmals wieder auf und blickt im EXPRESS-Gespräch auf die vergangenen Monate und seine Karriere-Anfänge zurück.
Köln: Michael Mittermeier erinnert sich an Karriere-Anfänge zurück
Herr Mittermeier, wie haben Sie die Corona-Monate verbracht, in denen Sie nicht auf der Bühne stehen konnten – programmgemäß vor dem Fernseher?
Michael Mittermeier: Der erste Lockdown war bei mir eine reine Family-Zeit. Ja, da haben wir Spiele gespielt, Serien und Filme geguckt. Damals war meine Tochter 12 Jahre alt, mittlerweile ist sie 13 und, dass sie nicht mehr so klein ist, war bei den Filmen ein Riesen-Vorteil.
Jetzt konnte man sich auch Erwachsenen-Filme anschauen, die man früher knallhart aussortiert hätte. Und das ist schon toll. Diese Zeit war aus Familien-Sicht etwas Besonderes.
Sind Sie durch die Pandemie-Auszeit als Künstler kreativer geworden?
Mittermeier: Jetzt spiele ich ja wieder viele Shows und freue mich auch schon sehr auf Köln. Doch davor, diese acht Monate ohne Auftritte, die waren echt nicht leicht. Man switcht dann um, geht neue Projekte an, die nur für einen selbst wichtig sind und ja, ich bin kreativer geworden! Ein Beispiel dafür war sicher der Podcast mit meiner Tochter.
Was mögen Sie an Köln und was missfällt Ihnen hier?
Mittermeier: Wenn ich Köln nicht mögen würde, hätte ich nicht so oft bei Euch gespielt! Blöde Städte tue ich mir auch gar nicht mehr an. Ich spiele nur noch da, wo es mir auch Spaß macht.
Und ich habe in Köln schon zu Anfang meiner Karriere sehr viel gemacht. Auch schon zu einer Zeit, in der mich noch kein Mensch kannte. Damals war mein Credo noch: Ab zwei Zuschauern, spiele ich! Denn dann ist es einer mehr als ich.
Wann war diese Phase, und was ist Ihnen von Köln in Erinnerung geblieben?
Mittermeier: Das war Ende der 1980- und Anfang der 1990er-Jahre. Damals hatte ich zumindest schon ein paar Zuschauer und bin im „Theater in der Filmdose“ auf der Zülpicher Straße aufgetreten. Das ist lange her, aber ich kann mich gut daran erinnern. Denn das waren schöne Zeiten, mit einem tollen Kölner Publikum.
Auch an das „Köln Comedy Festival“ vor 20 Jahren erinnere ich mich gut und die „Zapped“-Zeiten aus den Neunzigerjahren. Köln ist sicher eine der meistbespieltesten Städte, die ich überhaupt habe und deswegen für mich heimatlich. Deshalb freue ich mich jetzt im Gloria quasi mein Jubiläum zu begehen. Das Gloria ist der perfekte Ort für Stand-up, es hat Grandezza ohne groß zu sein.
Trinken Sie nach Ihrem Auftritt im Gloria Theater erst einmal ein Kölsch?
Mittermeier: Ich trinke lieber Whisky. Als Bayer ist es mit dem Kölsch nicht leicht. Ich bin aber ohnehin und generell ein größerer Whiskey-Fan und trinke wenig Bier, das muss man dazu sagen.